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Personalie: Tschechische Historikerin verläßt Beirat der Vertriebenenstiftung

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Tschechische Historikerin verläßt Beirat der Vertriebenenstiftung

Die tschechische Historikerin Kristina Kaiserová hat den wissenschaftlichen Beirat der Vertriebenenstiftung verlassen. Die Wissenschaftlerin begründeteihren Austritt mit der zunehmenden Politisierung, die zu einer Beeinträchtigung ihrer Arbeit geführt habe.
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Mit Kristina Kaiserová verließ ein weiteres Mitglied die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Foto: JF

BERLIN. Die tschechische Historikerin Kristina Kaiserová hat den wissenschaftlichen Beirat der Vertriebenenstiftung verlassen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung begründete die Wissenschaftlerin ihren Austritt mit der zunehmenden Politisierung, die zu einer Beeinträchtigung ihrer Arbeit geführt habe. Kaiserová ist bereits das zweite Mitglied, das den Beirat unter Protest verläßt.

Erst im vergangenen Jahr hatte der polnische Historiker Tomasz Szarota der Stiftung den Rücken gekehrt, weil nach seiner Ansicht der Bund der Vertriebenen (BdV) einen zu starken Einfluß auf die Einrichtung ausübe.

Nahezu ein Jahr lang hatte der Streit um die Entsendung der BdV-Präsidentin Erika Steinbach in den Rat der Vertriebenenstiftung deren Arbeit überschattet. Im Februar war der Konflikt durch einen Verzicht der CDU-Politikerin beigelegt worden. Im Gegenzug hatte der BdV verschiedene Forderungen durchsetzen können. So wurden dem Verband unter anderem mehr Sitze im Stiftungsrat zugesprochen.

Thierse und Schwall-Düren sprechen von „Alarmsignal“

Die beiden SPD-Politiker Wolfgang Thierse und Angelica Schwall-Düren sprachen anläßlich des Ausscheidens Kaiserovás in einer gemeinsamen Erklärung von einem „Alarmsignal“. Die Bundesregierung ernte nun die Früchte der einseitigen Besetzung der Gremien der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Man brauche dringend eine Umformung des wissenschaftlichen Beirates.

„Es ist an der Zeit, daß dieses Gremium mit Wissenschaftlern besetzt wird, die sich historisch fundiert und kritisch mit der Geschichte von Flucht, Zwangsmigrationen und Vertreibungen auseinandersetzen, statt mehrheitlich den Ansprüchen des BdV zu entsprechen“, forderten die SPD-Politiker. Es dürfe nicht zugelassen werden, daß der Zweite Weltkrieg neu interpretiert werde. (krk)

> Dossier zum Streit um Steinbach

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