BERLIN. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich gegen ein Begrüßungsgeld für ausländische Fachkräfte ausgesprochen. Deren Zuwanderung zu erhöhen habe für ihn nicht die höchste Priorität, sagte Seehofer im ARD-Sommerinterview. Wichtig sei, daß „wir das hier lebende Arbeitskräftepotential ausnutzen“, sagte der CSU-Chef.
Zuvor hatten unter anderem Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gefordert, Deutschland müsse für ausländische Fachkräfte attraktiver werden. Brüderle hatte in diesem Zusammenhang eine Art „Lockprämie“ der Wirtschaft zur Werbung ausländischer Mitarbeiter angeregt.
Seehofer rechnet mit Vollbeschäftigung
Offener zeigte sich Seehofer dagegen für den Vorschlag, die Einkommensgrenze für ausländische Fachkräfte zu senken, um dadurch deren Zuzug zu erleichtern. Bislang bekommen ausländische Arbeiter in Deutschland erst ab einem Jahreseinkommen von 64.000 Euro eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Da er in den kommenden Jahren von einer Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt ausgehe, müsse man sehen, „wie wir den Arbeitskräftebedarf in Deutschland decken können“, warnte Seehofer. (krk)