HAMBURG. Der Fernsehjournalist Rüdiger Proske ist am Freitag, den 10. Dezember 2010, in Hamburg verstorben. Der Weltkriegsveteran war einer der prominentesten Kritiker der Anti-Wehrmachtsausstellung.
Proske wurde 1916 in Berlin geboren. Er ging in Königsberg zur Schule und legte in Breslau sein Abitur ab. 1940 wurde er über England als Jagdflieger abgeschossen. Proske kam in Gefangenschaft nach Kanada, wo er in Toronto Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre studierte.
Nach seiner Rückkehr arbeitete Proske als Journalist und war Mitglied der Gruppe 47, Sozialdemokrat sowie Gewerkschafter. 1952 ging er zum NDR (damals noch NWDR). Dort baute er als Chefredakteur die ARD-Sendung Panorama auf. Proske gilt als Erfinder der politischen Magazinsendungen in Deutschland. Ab 1965 arbeitete er als freier Autor und Filmemacher für den NDR – vor allem über Wissenschafts- und Zukunftsfragen, so zum Beispiel in der Serie „Auf der Suche nach der Welt von Morgen“ (1961-1986 ).
Widerstand gegen Anti-Wehrmachtsausstellung
Proske gehörte zu den Kritikern der Anti-Wehrmachtsausstellung, die ab 1995 als Wanderausstellung in Deutschland gezeigt wurde und ein einseitiges Bild der deutschen Armee vermittelte. Proske war Autor mehrerer Schriften, in denen er die Instrumentalisierung der Geschichte der deutschen Soldaten für politische Zwecke anprangerte. Sein Haus und sein Auto wurden damals von Linksextremisten mit Steinen und mit Farbbeuteln beworfen
Proske wurde 93 Jahre alt. (rg)