HAMBURG. Zwei linksextreme Rap-Musiker rufen im Internet zur Randale während des sogenannten Hamburger „Schanzenfests“ im September auf. Unter ihren Pseudonymen „Johnny Mauser“ und „Captain Gips“ stellten sie der Polizei im Internet gewaltsame Gegenwehr in Aussicht:
„Wenn sich achthundert Leute mit Motorradhelm und Knüppelfähnchen vor die Flora stell’n, heißt es 80´s Flashback, Ausnahmezustand. Wo Bullen für ein Jahr keine Pause im Dienst haben. Scheiß Gefühl in den Autos und Dienstwagen. Von den Seiten werden Fenster zu Schießscharten“, heißt es in ihrem Lied „Rote Flora bleibt“. Ebenso wie „von der Flora kriegt ihr nix, höchstens Tritte ins Gesicht!“
Hintergrund des Liedes ist die Debatte um den Verkauf und die Räumung des linksextremen Szenetreffs „Rote Flora“ im Hamburger Schanzenviertel. Die Innenbehörde zeigte sich alarmiert, der Verfassungsschutz warnte Eltern und Lehrer.
Verfassungsschutz befürchtet „geile Krawall-Party“
Der Präsident des Verfassungsschutzes, Heino Vahldieck (CDU), wertete das Lied als den Versuch, den Boden für die Anwendung massiver Gewalt zu bereiten. Junge, wenig politisierte Leute würden mit dem Versprechen gelockt, daß es eine „geile Krawall-Party“ gäbe, sagte Vahldieck in der Hamburger Morgenpost. „Über Konsequenzen bis hin zu schweren körperlichen Schäden bei sich und der Polizei sind die sich oft nicht bewußt“, so der Chef des Verfassungsschutzes.
Einen Vorgeschmack auf die angekündigten Krawalle erhielt die Polizei, als am Mittwoch ein 38 Jahre alter Mann nahe der „Roten Flora“ die Heckscheibe eines abgestellten Polizeiwagens einschlug. Der mutmaßliche Täter stammte offenbar aus dem linksextremen Milieu und wurde bereits wegen schwerer Brandstiftung per Haftbefehl von der Staatsanwaltschaft Rostock gesucht. Laut Polizei übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen. (cs)
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