KÖLN. Der als Koma-Schläger von Köln bekannt gewordene Erdinc S. muß 110.250 Euro Schmerzensgeld zahlen. Das Kölner Landgericht ging in einem Zivilprozeß damit deutlich über die Forderung des Opferanwalts hinaus, wie der Kölner Express berichtet. Der heute Zwanzigjährige hatte vor drei Jahren während der Weiberfastnacht grundlos Waldemar W. vor den Augen von dessen Kindern zusammengeschlagen.
Der Familienvater fiel daraufhin wochenlang ins Koma. Gutachter stellten schwerste Hirnschäden als Folge der Attacke fest. Seit dem Überfall leidet Waldemar W. unter anderem an epileptischen Anfällen und Wortfindungsstörungen. Für Aufsehen sorgte der Fall, als das Jugendgericht Erdinc S. lediglich wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilte.
Persönliche Entschuldigung beim Opfer abgelehnt
Gerichtssprecher Jürgen Mannebeck sagte damals dem Kölner Express, daß bei Erdinc S. „keine schädlichen Neigungen festgestellt“ worden seien. Eine persönliche Entschuldigung beim Opfer hatte Erdinc S. abgelehnt: „Das geht gegen meine Ehre.
Auch in einem weiteren Verfahren, bei dem Erdinc S. unter anderem vorgeworfen wurde, ein homosexuelles Männerpaar überfallen und durch Bißwunden verletzt zu haben, kam dieser glimpflich davon. Das Jugendgericht verurteilte ihn zwar zu einer neunmonatigen Haftstrafe, setzte ihn aber wieder auf freien Fuß. (FA)