MANNHEIM. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) will in Mannheim ihren ersten Kindergarten in Deutschland eröffnen. Darauf einigten sich Vertreter des vom türkischen Staat kontrollierten Vereins und die Gemeindeverwaltung.
Laut Medienberichten sicherte die Mehrheit aus SPD, Grünen und Linkspartei dem Projekt bereits finanzielle Unterstützung zu. Einzig Lokalpolitiker der CDU äußerten Vorbehalte gegenüber dem Kindergarten. Sie befürchten, daß die Einrichtung nicht der Integration diene.
Öffentliche Proteste gegen Einrichtung
Vor drei Jahren hatte sich der „Verein zur Gründung und Erhaltung muslimischer Kindergärten“ gegründet, der die Einrichtung eines Kindergartens in Jungbusch anstrebte. Wie der Mannheimer Morgen berichtet, wurde nach öffentlichen Protesten das Konzept gemeinsam von Vereinsvertretern und der Stadt überarbeitet.
Nun soll in dem Konzept die deutsche Sprache gefördert werden. Auch soll eine „wissenschaftliche Begleitung“ die „Integrationsbemühungen“ des Kindergartens dokumentieren. Bildungsbürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) hofft, daß zum Jahresende die ersten Kinder aufgenommen werden können.
Noch ist die Stadt allerdings auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für die Kindereinrichtung, die auch Kindern anderer Religionen offenstehen soll. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Streit um islamische Kindergärten gekommen. (FA)