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AKTUALISIERT: Stasi-Spitzel erschoß Benno Ohnesorg

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AKTUALISIERT
 

Stasi-Spitzel erschoß Benno Ohnesorg

Der Student Benno Ohnesorg soll 1967 nach Informationen des ZDF und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einem Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit erschossen worden sein. Laut dem „Heute-Journal“ hatte sich der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras, der die tödlichen Schüsse abgab, bereits 1955 der Stasi verpflichtet. Das belegen neu gefundene Dokumente der Birthler-Behörde. Augenzeuge Bernd Rabehl jedoch glaubt, daß Kurras für den CIA arbeitete.
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Ausschnitt der „FAZ“-Internetseite
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Bernd Rabehl: Glaubt, daß Kurras in Wirklichkeit für den CIA arbeitete Foto: JF

Der Student Benno Ohnesorg soll 1967 nach Informationen des ZDF und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einem Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit erschossen worden sein.

Laut dem „Heute-Journal“ hatte sich der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras, der die tödlichen Schüsse abgab, bereits 1955 der Stasi verpflichtet. Das belegten neu gefundene Dokumente der Birthler-Behörde, hieß es am Donnerstagabend. Danach wurde Kurras von der Stasi als IM „Otto Bohl“ geführt. Ab 1962 sei der Polizist zudem Mitglied der SED gewesen.

Ein Experte der Behörde sagte, es gebe aber keinen Hinweis, daß Kurras im Auftrag der Stasi gehandelt habe, als er Ohnesorg am 2. Juni 1967 während einer Demonstration gegen den Besuch des Schah in West-Berlin erschoß. Vielmehr habe ihn die Stasi direkt nach der Tat angewiesen, seine Arbeit einzustellen und sämtliches Material zu vernichten.

Kurras stand treu zur DDR

Die Berichte stützen sich auf Recherchen der FAZ, die auf die bislang unbekannten Unterlagen in der Birthler-Behörde gestoßen war. So schreibt die FAZ :

„Im SED-Staat war man zufrieden mit Kurras: ‘Die gestellten Aufgaben werden von ihm gewissenhaft erfüllt. Bei der Erfüllung seiner Aufgaben zeigt der K. Mut und entwickelt die notwendige Initiative … er (steht) treu zur Deutschen Demokratischen Republik’, heißt es in seiner Akte.“

Der Tod Benno Ohnesorgs sorgte für heftige Proteste und Ausschreitungen und führte zu einer Radikalisierung der Achtundsechziger-Bewegung.

Rabehl: „Ich glaube, daß er für den CIA gearbeitet hat”

Überrascht von den Aktenfunden zeigte sich auch der Berliner Soziologe und Publizist Bernd Rabehl. Als ehemalige Vertrauter von Rudi Dutschke war er an der Demonstration gegen den Schah führend beteiligt und sah, wie Kurras Ohnesorg erschoß. „Sein Gesicht war haßverzerrt.

Kurras sah Ohnesorg und schoß mit seinem Revolver auf ihn. Die Polizei wollte, damals eindeutig, daß das eskaliert“, sagte Rabehl gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. „Daß er nun für die Stasi gearbeitet haben soll, überrascht mich schon. Allerdings hat das nichts mit dem Tod von Ohnesorg zu tun“. Kurras habe vielmehr aus Haß auf die Demonstranten gehandelt.

„Kurras war Anti-Kommunist”

Rabehl hält es jedoch für möglich, daß der Polizist in Wirklichkeit für den CIA arbeitete. Seinem Wissen nach sei Kurras nach dem Krieg unter den Sowjets in Sachsenhausen interniert gewesen. Diese Zeit habe aus ihm einen Anti-Kommunisten gemacht.

Zudem sei die Polizeiabteilung, in der Kurras arbeitete, eine Art politische Polizei nach amerikanischem Vorbild gewesen und für die Abwehr der Ost-Spione zuständig. Da passe es nicht, daß so jemand plötzlich seine Liebe für die DDR entdecke. „Ich gehe davon aus, daß er ein CIA-Mann war. So konnten die Amerikaner herauskriegen, wer wer bei der Berliner Polizei war“. 

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