BERLIN. Für Aufsehen hat ein Interview mit dem Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) gesorgt, in dem er das geplante Betreuungsgeld für Eltern scharf kritisierte. „In der deutschen Unterschicht wird es versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen“, sagte er dem Tagesspiegel.
Christdemokraten und Liberale planen, ab 2013 ein monatliches Betreuungsgeld von 150 Euro für Eltern einzuführen, die ihre Kinder (im Alter von bis zu drei Jahren) zu Hause betreuen wollen. Als „typisch sozialdemokratisch“ bewertete die stellvertretende CSU-Chefin Dorothee Bär die Äußerungen Buschkowskys gegenüber der Rheinischen Post. „Wir wollen keine staatliche Bevormundung.“ Ihr persönlich sei es wichtig, „daß jede Familie ihr eigenes Familienmodell leben kann“.
Betreuungsgeld gefährdet Unterschicht-Kinder
Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk präzisierte Buschkowsky am Mittwoch seine Kritik an der schwarz-gelben Koalitionsvereinbaung. „Ich möchte niemanden bestrafen.“ Jedoch gäbe es in Deutschland eine Unterschicht, „die einfach für die Kinder, für ein Hereinwachsen in die Gesellschaft, eine Gefahr darstellen“.
„Dort, wo wir vom Milieu sprechen, dort wird das Geld in Statussymbole fließen. Das Geld wird in den Konsum fließen, es wird auch durch die Kehle gehen, es wird in das heimatliche Dorf fließen.“ Dabei sieht er besonders Kinder aus Einwandererfamilien betroffen. „Wir haben einen Aufwuchs der Subkulturen, wir haben einen Aufwuchs der Unterschichten und das lösen wir nicht, indem wir immer mehr Geld in den Transfer stecken.“ (FA)