BERLIN. Union und FDP können die nächste Bundesregierung bilden. Die SPD hat bei der Bundestagswahl dagegen ihr schlechtestes Ergebnis sei 1949 erreicht. FDP, Grüne und Linkspartei konnten zulegen. Die Piratenpartei landete bei zwei Prozent.
CDU/CSU und FDP verfügen offenbar auch ohne Überhangsmandate im neuen Bundestag über eine Mehrheit.
SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier kündigte unterdessen in einer ersten Stellungnahme an, er werde die Führung der SPD-Fraktion übernehmen. Noch nie hat eine Partei bei einer Bundestagswahl so viele Stimmen verloren wie die SPD bei dieser Wahl.
Dennoch kündigte SPD-Chef Franz Müntefering an, er werde im November erneut für das Amt des Parteivorsitzenden kandidieren. Die Partei-Linke forderte dagegen bereits eine Diskussion über die Ursachen der Niederlage.
Sowohl FDP, Grüne als auch die Linkspartei erzielten ihre besten Ergebnisse bei einer Bundestagswahl.
Vorläufiges amtliches Endergebnis:
Wahlbeteiligung 70,8 Prozent
CDU/CSU: 33,8 Prozent (2005: 35,2 Prozent)
SPD: 23,0 Prozent (34,4 Prozent)
FDP: 14,6 Prozent (9,8 Prozent)
Linkspartei: 11,9 Prozent (8,7 Prozent)
Grüne: 10,7 Prozent (8,1 Prozent)
Piratenpartei: 2,0 Prozent (-)
NPD: 1,5 Prozent (1,6)
Tierschutzpartei: 0,5 Prozent (0,2)
REP: 0,4 Prozent (0,5)
Familienpartei: 0,3 Prozent (0,4)
ÖDP: 0,3 Prozent (-)
DVU: 0,1 Prozent (-)
PBC: 0,1 Prozent (0,2)
Auf die Union entfallen demnach 231 Sitze im Bundestag, auf die SPD 147. Die FDP stellt künftig 92 Abgeordnete, die Grünen 67 und die Linkspartei 77.