HAMBURG. Offensichtlich aus Angst vor einem Wahlerfolg der rechten British National Party will die britische Regierung eine sogenannte Migranten-Steuer einführen.
Laut Spiegel Online sollen Einwanderer aus Nicht-EU-Staaten künftig für ein Visum 50 Pfund (rund 53 Euro) zahlen. Damit wolle die Regierung in London innerhalb von zwei Jahren 70 Millionen Pfund einnehmen. Das Geld solle Kommunen mit einem hohen Einwandereranteil zur Verfügung gestellt werden.
Gewerkschafter demonstrieren gegen Leiharbeiter
Hintergrund für die Maßnahme ist laut dem Bericht die Tatsache, daß Einwanderer in Großbritannien im Zuge der Wirtschaftskrise immer stärker als Belastung empfunden werden. Bis Ende des Jahres werde zudem ein Anstieg der Zahl der Arbeitslosen auf drei Millionen befürchtet.
„Der Druck auf die Regierung wächst“, zitiert Spiegel Online die Leiterin eines Meinungsforschungsinstituts. Die Rezession lenke die Aufmerksamkeit auf die Einwanderer. Diese Einschätzung wird von einer Umfrage im Auftrag der Financial Times gestützt. Demnach sagen 78 Prozent der Briten, arbeitslose Einwanderer sollten das Land verlassen. 54 Prozent waren sogar der Ansicht, EU-Bürger sollten nicht in Großbritannien arbeiten dürfen.
Jüngst hatten Gewerkschafter mit dem Schlachtruf „Britische Jobs für britische Arbeiter“ gegen die Verdrängung einheimischer Kollegen in der Energieindustrie durch ausländische Leiharbeiter demonstriert. (ms)