REGENSBURG. Das Amtsgericht Regensburg hat einen Strafbefehl gegen den katholischen Bischof Richard Williamson von der traditionalistischen Piusbruderschaft wegen öffentlicher Leugnung des Holocaust erlassen.
Sollte Williamson den Strafbefehl nicht akzeptieren, werde es zu einer mündlichen Verhandlung kommen, sagte ein Gerichtssprecher der Süddeutschen Zeitung. Williamsons Anwalt Matthias Loßmann sagte dem Blatt, er gehe davon aus, daß sein Mandant Einspruch gegen die Strafe von 120 Tagessätzen zu je 100 Euro einlegen werde.
Frage des Tatorts
Williamson hatte in einem Interview mit einem schwedischen Fernsehsender Zweifel daran geäußert, daß im Dritten Reich sechs Millionen Juden von den Nationalsozialisten umgebracht wurden – der Großteil von ihnen in den Gaskammern der Konzentrationslager.
Zwar wurde das Interview nur in Schweden ausgestrahlt, wo das Leugnen des Holocaust nicht unter Strafe steht, allerdings zeichneten die schwedischen Journalisten das Gespräch mit dem Traditionalistenbischof in Bayern auf, weshalb die Staatsanwaltschaft Regensburg gegen Williamson ermittelte.