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Erzbischof Zollitsch warnt vor Riß durch katholische Kirche

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch Foto: Erzbistum Freiburg

HAMBURG. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat vor einem Riß in der katholischen Kirche Deutschlands gewarnt. Schuld daran sei die Diskussion um die zurückgenommene Exkommunikation der vier Bischöfe der traditionalistischen Pius-Bruderschaft.

Vor allem Bischof Richard Williamson habe der Kirche mit seinen „schrecklichen Äußerungen“ Schaden zugefügt, sagte Zollitsch dem Hamburger Abendblatt. Der Levebvre-Bischof hatte in einem Interview Zweifel am Holocaust geäußert.

Entschuldigung Williamsons reicht nicht aus

Nachdem ihn der Papst zur Rücknahme seiner Äußerungen aufgefordert hatte, bedauerte Williamson vergangene Woche die Wirkung seiner Worte. Erzbischof Zollitsch stellte jedoch klar, daß die Entschuldigung bei weitem nicht ausreiche.

„Er muß sagen: Ich habe mich geirrt, ich habe Falsches gesagt, ich nehme das zurück, ich bitte um Vergebung und Verzeihung.“ Außerdem müsse die Pius-Bruderschaft die Autorität des Papstes und das Zweite Vatikanische Konzil voll anerkennen. Andernfalls gebe es für sie keinen Platz in der katholischen Kirche.

Zudem distanzierte sich Zollitsch von den Äußerungen des Augsburger Bischofs Walter Mixa. Dieser hatte in seiner Aschermittwochspredigt die Zahl der Abtreibungen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Holocaust genannt.

<---newpage---> „Holocaust und Abtreibungen dürfen nicht miteinander verglichen werden“

Nach einem Bericht der Welt forderte Zollitsch zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Hamburg, der Holocaust und Abtreibungen dürften nicht miteinander verglichen werden. Man werde Mixa daher in Hamburg auch die Möglichkeit zur Klarstellung einräumen.

Dieser hat jedoch bereits durch seinen Pressesprecher Christoph Goldt erklären lassen, daß er den Holocaust nicht mit den Abtreibungen in Deutschland gleichgesetzt habe. Der Holocaust sei ein „entsetzliches und absolut singuläres Verbrechen“.

Dennoch gebe es „auch in der Gegenwart Verbrechen gegen das Leben in unvorstellbarem Ausmaß“. In diesem Zusammenhang habe Mixa die Zahl der Abtreibungen von neun Millionen in den letzten dreißig Jahren genannt, sagte Goldt.

Kritik Kramers ist „abwegig und völlig überzogen“

Die Kritik des Generalsekretärs der Juden, Stephan Kramer, wies er hingegen als „abwegig und völlig überzogen“ zurück. Kramer hatte der katholischen Kirche in der Welt vorgeworfen, sich auf der „Überholspur zurück ins Mittelalter“ zu befinden.

Mixa liege, so Kramer, auf der geistigen Linie der Pius-Bruderschaft und folge mit seinen Äußerungen Holocaust-Leugner Richard Williamson, wenn auch auf „subtileren Wegen“.

Die Grünen-Chefin Claudia Roth hat Mixa unterdessen aufgefordert, sich zu entschuldigen: „Wenn Mixa Schwangerschaftsabbrüche in Relation zum Holocaust setzt, dann ist das eine unerträgliche Relativierung des Holocaust, ein Vergleich, der die Opfer entwürdigt und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und das Handeln von Ärzten in die Nähe der schlimmsten Nazi-Verbrechen rückt“, sagte Roth laut der Nachrichtenagentur dpa.

Gegenüber dem Deutschen Depeschen Dienst nannte die Grünen-Politikerin die ausstehende Entschuldigung Mixas „einen notwendigen Beitrag zum Umgang mit Rechtsextremismus in unserem Land“. (krk)

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