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Scheidungskinder: Polen klagen über Germanisierung

Scheidungskinder: Polen klagen über Germanisierung

Scheidungskinder: Polen klagen über Germanisierung

 

Scheidungskinder: Polen klagen über Germanisierung

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Die Flaggen Polens, der EU und Deutschlands Foto: Pixelio/Steffen Hellwig

WARSCHAU. In Deutschland lebende Polen mit Kindern aus Mischehen beklagen sich verstärkt über deutsche Jugendämter, die nach einer Scheidung für die KInder eine Deutschpflicht anordnen.

Nach Informationen der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita gehen zur Zeit viele Beschwerden im Büro des polnischen Präsidenten wie des Ministerpräsidenten ein. Polen, aber auch Belgier und Griechen, klagen über deutsche Jugendämter, die nach der Scheidung gemischtnationaler Ehen das Sorgerecht für Kinder dem deutschen Elternteil zusprechen und verfügen, daß bei Begegnungen mit dem Kind nur deutsch gesprochen wird.

Seit Jahren gibt es in dieser Angelegenheit Streit zwischen deutschen und polnischen Behörden. Organisator der jetzigen Beschwerde-Kampagne sei ein 38 Jahre alter, in Hamburg lebender Pole, Gründer des „Polnischen Verbands Eltern gegen Diskriminierung der Kinder in Deutschland e. V.“ mit etwa 50 Mitgliedern, berichtet die Zeitung.

„Besser, das Kind wächst in deutscher Sprache und Kultur auf“

Dem Vater, der zwei Töchter aus einer Ehe mit einer Deutschen hat, seien die Kinder vom Jugendamt weggenommen worden; bei den wenigen Treffen mit ihnen habe er nur deutsch mit ihnen sprechen dürfen. Inzwischen seien seine Töchter germanisiert, beklagt er sich.

Mit diesem Fall und ähnlichen befaßt sich mittlerweile die Petitionskommission des Europäischen Parlaments. Deren Vorsitzender Marcin Libicki von der ehemaligen polnischen Regierungspartei PiS sagte, die Jugendämter begründeten ihr Vorgehen damit, „es wäre für das Kind besser, wenn es in der deutschen Sprache und Kultur aufwachse“.

Solche Behauptungen seien in einer Zeit unannehmbar, wo die EU anerkenne, „daß sie als Ganzes multikulturell und vielsprachig ist“. Daher habe die Petitionskommission vergangenen Donnerstag beschlossen, selbst einen Bericht zur Sache vorzulegen. „Das wird ein Druckmittel, das wir den Regierungen Deutschlands und anderer Staaten zustellen“, drohte Libicki.

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