BERLIN. Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) fordert einen Anspruch auf Kindergeld schon von Beginn der Schwangerschaft an. Dafür hat sich der Beauftragte der SELK am Sitz der Bundesregierung, Gerhard Hoffmann, in einem Brief an die Vorsitzende des Bundestagsfamilienausschusses, Kerstin Griese (SPD), eingesetzt.
Der Vorschlag der SELK sieht vor, daß mit der Berechnung des Kindergeldes „am Tag der Empfängnis“ begonnen und der Betrag „der Mutter nach der Geburt eines lebenden Kindes“ ausgezahlt werde. Damit solle eine zu starke finanzielle Belastung der Familien durch die Geburt verhindert werden.
Mit dem gleichen Anliegen hatte sich der Pfarrkonvent im Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg der SELK bereits an Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) gewandt. Die Antwort des Ministeriums habe den Konvent aber nicht überzeugt, daher habe man jetzt an den zuständigen Bundestagsausschuß geschrieben.
Die SELK erhofft sich durch den Vorschlag, daß der „Mut zum Kind“ zunehme und mehr Kinder ausgetragen werden. Für die Finanzierung ihres Vorhabens schlägt die SELK vor, daß das Kindergeld im Gegenzug neun Monate früher auslaufe.