BERLIN. Die Bundesvorsitzende der Jungsozialisten (Jusos), Franziska Drohsel, hat sich für die Abschaffung des Kapitalismus ausgesprochen. In einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel sagte die Chefin der SPD-Nachwuchsorganisation, für die Jusos habe der „demokratische Sozialismus“ elementare Bedeutung.
Er sei die Vision, für die sie kämpfe. Im demokratischen Sozialismus werde „das kapitalistische System nicht mehr das vorherrschende“ sein, was bedeute, daß man das „Marktprinzip als gesellschaftsstrukturierendes Element“ aufheben werde, sagte Drohsel. Die Wirtschaft werde dann nach „demokratischen Prinzipien“ geführt.
„Das System ist veränderbar“
Drohsel sei überzeugt, daß sich die Idee des demokratischen Sozialismus verwirklichen lasse. „Wir brauchen eine neue Ordnung. Und ich glaube, daß die Gesellschaft anders organisiert werden kann“, sagte sie. Das System sei von Menschen gemacht und könne auch von Menschen wieder gerändert werden. Es sei nicht zwangsläufig so, daß man im Kapitalismus leben müsse. Kapitalismus produziere massive Ungerechtigkeit und schaffe Armut und Verelendung in Deutschland und weltweit.
Die Juso-Chefin wünsche sich zudem, daß die faktische linke Mehrheit im Bundestag aus SPD, Linkspartei und Grünen genutzt werde, um praktische linke Politik zu machen. Eine Koalition zwischen SPD und Linkspartei auf Bundesebene nach den Wahlen 2009 schloß Drohsel daher erneut nicht aus.