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Italienische Stadt benennt Park nach Stauffenberg

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Stauffenberg_01
Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg Foto: Archiv

ROM. Vergangenen Sonntag ist in der nordwestitalienischen Kleinstadt Boves (Beuves/Buèves) bei Turin ein neueröffneter Park nach Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg benannt worden. Damit wurde erstmals in Italien ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime öffentlich geehrt. Zugleich wurde eine Straße des piemontesischen Ortes nach Bartolomeo Giuliano, einem lokalen Partisanenkämpfer, benannt.

Boves hat sich seit dem Krieg dem Frieden zwischen den Völkern gewidmet“, sagte der Bürgermeister von Boves, Riccardo Pellegrino, der Welt. „Nun wollen wir mit Stauffenberg eine konkrete Person des deutschen Widerstandes ehren.“ Auch der Name „Garten Weiße Rose“ sei im Gespräche gewesen, aber „Stauffenberg hat Verantwortung übernommen, damit der Krieg aufhört“, so Pellegrino, „daran wollen wir erinnern.“

Anlaß war die alljährlichen Feierlichkeiten zum italienischen „Tag der Befreiung“, der sich auf den 25. April 1945 bezieht, als Partisanen und andere Einheiten der italienischen Widerstandsverbände die politische Macht in den großen norditalienischen Städten von den deutschen beziehungsweise den Mussolini-treuen italienischen Behören übernahmen.

Weiteres Zeichen der Versöhnung

In Boves soll damit ein weiteres Zeichen zur Versöhnung gesetzt werden. Bislang konnte man dort Seminare auf einer „Friedensschule“ besuchen. Außerdem arbeitet die Gemeinde mit dem deutsch-italienischen Begegnungszentrum „Villa Vigoni“ am Comer See zusammen.

Am 19. September 1943 wurden in dem Ort während einer Vergeltungsaktion für die Entführung von zwei Soldaten der SS-Division „Leibstandarte Adolf Hitler“ mehrere Dutzend Zivilisten (darunter auch der Ortspfarrer) erschossen und etwa 350 Häuser in Brand gesteckt. „Man kann sagen, daß Boves den traurigen Archetyp einer Reihe von Massakern darstellt, die von deutschen Einheiten während der deutschen Besatzungszeit auf italienischem Boden begangen worden sind“, sagte der Historiker Lutz Klinkhammer im Deutschlandradio.

„Es gab von Seiten des Ortes erst einmal den Versuch, die Vorgänge genauestens zu dokumentieren. 1984 kam es zur Errichtung der ‚Scuola di pace‘, und diese Friedensschule wurde auch das Modell weiterer Friedensschulen in Marzabotto und Sant’Anna di Stazzema, in denen man versucht, die traurige Erinnerung dieser Orte zu verknüpfen mit einer positiven, versöhnenden Botschaft für die Zukunft; und vor allem versucht, Treffen zwischen Jugendlichen zu organisieren, die auf aktive Friedensarbeit abzielen“, sagte der Referent des Deutschen Historischen Instituts in Rom.

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