BERLIN. Der Bau des Mahnmals für die von den Nationalsozialisten ermordeten Zigeuner in Berlin soll im Februar beginnen. Nach Angaben des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), seien die Bauaufträge für die Brunnenskulpturen der Gedenkstätte bereits erteilt worden. Die Fertigstellung sei für September geplant.
Die Errichtung des zwei Millionen Euro teuren Mahnmals hatte sich jahrelang verzögert, da sich die Beteiligten nicht auf eine Inschrift einigen konnten. Der Präsident des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose, hatte die ursprünglich von der Bundesregierung vorgesehene Inschrift bis zuletzt abgelehnt, da diese die Bezeichnung „Zigeuner“ enthalten sollte. Andere Interessenvertreter der Zigeuner wie etwa die Vorsitzende der Sinti-Allianz, Natascha Winter, hatten dagegen keine Einwände gegen die Bezeichnung erhoben.
Im Sommer hatten sich die Beteiligten zunächst auf ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog (CDU) geeinigt, das den Völkermord an den Zigeunern mit dem Holocaust vergleicht. Nun soll das von dem israelischen Künstler Dani Karavan entworfene Mahnmal in der Nähe des Reichstags ohne Inschrift errichtet werden.