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„Fall Stephan Braun“: VS-Verlag liefert Buch nicht mehr aus

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SPD-Politiker Stephan Braun. Foto: Privat

BERLIN. Der Wiesbadener VS-Verlag für Sozialwissenschaften hat die Auslieferung des Buchs „Die Wochenzeitung ‘Junge Freiheit’“ der beiden baden-württembergischen SPD-Landtagsabgeordneten Stephan Braun und Ute Vogt gestoppt. Anlaß ist eine von dem Historiker Stefan Scheil erwirkte Unterlassungserklärung.
 
Scheil war juristisch gegen mehrere in dem Buch über ihn getätigte Falschbehauptungen vorgegangen. Dabei ging es unter anderem um eine fehlende Quellenangabe für ein Zitat in einem Beitrag des Antifa-Journalisten Anton Maegerle. Dadurch war der Eindruck entstanden, die Passage, die sich mit den Ursachen des Zweiten Weltkriegs beschäftigt und in der es unter anderem heißt, „daß Deutschland 1939 lediglich das Opfer einer Verschwörung geworden sei“, stamme von Scheil. In Wahrheit stammt der Satz aber aus der Rezension eines Buches Scheils durch den Historiker Rolf Dieter Müller in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dies muß Maegerle künftig durch eine Quellenangabe kenntlich machen. Zudem hatte Maegerle fälschlicherweise behauptet, Scheil sei Autor der Konservativen Deutschen Zeitung. Auch diese Angabe muß in dem Buch geändert werden.

„Ich bewerte es als Teilerfolg“

Scheil zeigte sich gegenüber der JUNGEN FREIHEIT zufrieden über den juristischen Erfolg. „Ich bewerte es als Teilerfolg, daß einige der unzutreffenden Behauptungen über meine Arbeit zurückgenommen werden müssen.“
Allerdings habe er sich noch nicht mit allen Forderungen durchgesetzt. Daher überlege er, gegen weitere seiner Ansicht nach unwahre und ihn und seine Arbeit diskreditierenden Behauptungen juristisch vorzugehen, sagte Scheil.

Der VS-Verlag hat nun erst einmal die Auslieferung des Buches gestoppt. Wie die Pressesprecherin Karen Ehrhardt auf Anfrage der JF mitteilte, wird das Buch erst im nächsten Jahr wieder ausgeliefert. Bis dahin würden Schwärzungen beziehungsweise Überarbeitungen von zwei Seiten vorgenommen.

Das Buch von Braun war bereits in der Vergangenheit scharf kritisiert worden, weil Braun darin mit Autoren zusammenarbeitet, die auch für linksextreme Publikation schreiben beziehungsweise tätig waren. Erst in der vergangenen Woche hatte der Focus Braun deswegen scharf angegriffen.

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