BUDAPEST. Ungarns Außenminister Péter Szijjártó hat an die EU für ein gemeinsames Vorgehen gegen die Antifa appelliert. Die linke Bewegung müsse staatenübergreifend als „terroristisch“ gelten, schrieb der Fidesz-Politiker am Samstag in einem Brief an die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas.
In my letter to @kajakallas I urged the EU to follow @realDonaldTrump’s lead and classify Antifa as a terrorist organisation.
This violent far-left network has carried out brutal attacks across Europe, including in Budapest.
To our great regret, suspects later avoided justice… pic.twitter.com/StM6jKzU3q
— Péter Szijjártó (@FM_Szijjarto) September 20, 2025
„Dieses linksextreme Netzwerk ist für brutale Attacken in ganz Europa verantwortlich, darunter auch in Budapest“, führte Szijjártó begleitend zu seinem offenen Brief aus, den er auf X veröffentlichte. Ungarn sei fest entschlossen, Terrorismus zu bekämpfen und jegliche rechtliche Mittel auszuschöpfen, um gegen Gruppierungen vorzugehen, die für politisch motivierte Gewalt stünden.
Antifa ist Ungarn ein Dorn im Auge
Ungarn treibe die Sorge vor der Antifa besonders um, da Linksradikale mit Verbindungen zu dieser Bewegung in der Vergangenheit bereits mehrfach Menschen in dem Land attackiert hätten. So hätten Gewalttäter aus diesem Milieu etwa im Februar 2023 in Budapest „unschuldige ungarische Staatsangehörige“ angegriffen.
Bedauerlicherweise hätten mehrere Verdächtige Schutz in anderen EU-Staaten gefunden und seien trotz wiederholter Bitten nicht ausgeliefert worden. Die Italienerin Ilaria Salis, die mutmaßlich an den Angriffen beteiligt war, sei gar Abgeordnete geworden und habe damit Immunität erhalten.
EU soll mit den USA mitziehen
Die Antifa bedrohe zweifellos die Sicherheit der EU-Bürger. „Es ist deshalb unsere gemeinsame Verantwortung, unsere Reaktion darauf zu verstärken“, betonte der Außenminister. Die USA stünden vor der gleichen Herausforderung. Präsident Donald Trump habe die Antifa deshalb am 17. September zu einer Terrororganisation erklärt. Es sei Zeit, mit den Vereinigten Staaten, dem „Vorreiter gegen den weltweiten Terrorismus“, mitzuziehen.
Ende vergangener Woche hatte auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán angekündigt, die Antifa in seinem Land zur Terrororganisation zu erklären. Auch er nannte die USA als Vorbild bei dem Thema, blieb aber vage bei möglichen Konsequenzen für Vereine aus dem linksradikalen Milieu. (zit)