WIEN. In der ersten Umfrage nach den geplatzten Verhandlungen mit der ÖVP hat die FPÖ ihre Spitzenposition klar verteidigt. Für die Volkspartei, die aktuell mit der SPÖ eine Koalition schmiedet, sieht es hingegen weiterhin düster aus.
Laut einer vom Linzer Institut Spectra durchgeführten Umfrage im Auftrag mehrerer Bundesländerzeitungen käme die ÖVP in der Sonntagsfrage nur noch auf 19 Prozent und läge damit hinter FPÖ und SPÖ. Die Freiheitlichen erreichen demnach 35 Prozent, die Sozialdemokraten 22 Prozent. Die Erhebung wurde vom 13. bis 14. Februar durchgeführt, also unmittelbar nach dem Scheitern der Gespräche zwischen FPÖ und ÖVP.
SPÖ in Umfrage sogar vor der ÖVP
Befragt wurden 1.001 Personen, die Schwankungsbreite liegt bei ±3,1 Prozentpunkten. Die Neos kommen auf zehn Prozent, die Grünen auf neun Prozent. Laut der aktuellen Umfrage kämen also ÖVP und SPÖ gemeinsam nur noch auf 41 Prozent. Die Sozialdemokraten liegen sogar drei Punkte vor der Volkspartei, die dennoch weiterhin den Kanzler stellen wird.
Trotz des Scheiterns der Regierungsverhandlungen mit der ÖVP steht Herbert Kickls Führung in der FPÖ nicht zur Diskussion. Das betonte sein Vorgänger Norbert Hofer im ORF. Kickl habe ein „sehr, sehr gutes Wahlergebnis“ erzielt, und auch die Umfragewerte seien stabil. Überraschung gab es bei Hofers Position zur Bundespräsidentenwahl: Während er eine Kandidatur im Oktober noch ausgeschlossen hatte, ließ er nun offen, ob er sich erneut bewerben wird. Sein Kommentar: „Man wird sehen, was die Zukunft bringt.“ (rr)