WASHINGTON. Das US-Außenministerium von Präsident Donald Trump hat neue Richtlinien über die Vergabe von Visa eingeführt. Weltweit wurden US-Botschaften und Konsulate angewiesen, Anträge von Personen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen abzulehnen, darunter Übergewicht (Adipositas) und Diabetes.
Begründet wird die Maßnahme damit, daß solche Antragsteller als potenzielle „öffentliche Last“ gelten könnten, weil sie voraussichtlich hohe medizinische Behandlungskosten verursachen würden.
Betroffen seien laut Anweisung auch Personen mit Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen oder Krebs. Laut US-Außenministerium sollen Konsulate künftig prüfen, ob Antragsteller über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um mögliche Folgebehandlungen selbst zu bezahlen – ohne auf staatliche Leistungen angewiesen zu sein. Wer reich genug ist und dies nachweisen kann, soll auch bei Adipositas ein Visum erhalten.
Trumps neue Regeln sorgen für Kritik
Die neue Regelung sorgt international für Kritik. Gesundheitsorganisationen und Einwanderungsanwälte sprechen von einer „diskriminierenden Politik“, die Menschen nach ihrem Körpergewicht beurteile.
Nach Einschätzung des Einwanderungsjuristen Charles Wheeler von der Organisation Catholic Legal Immigration Network gilt die Anweisung zwar grundsätzlich für alle Visa, werde aber vor allem bei jenen angewendet, die eine dauerhafte Einwanderung in die Vereinigten Staaten planen. (rr)






