WASHINGTON. D.C. US-Präsident Donald Trump hat der Hamas mit besonders scharfen Worten gedroht, nachdem diese angekündigt hatte, die vereinbarte Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Sollten die Geiseln nicht bis Samstag freikommen, werde die Hölle losbrechen.
Trump erklärte, daß Israel letztlich selbst über die Einhaltung der Waffenruhe entscheide, betonte jedoch, daß er eine Aufkündigung befürworte, sollte die Hamas an ihrem Kurs festhalten. Welche Maßnahmen die USA im Falle eines weiteren Verstoßes der Terrororganisation gegen das Abkommen ergreifen würden, ließ er offen: „Die Hamas wird herausfinden, was ich meine“, sagte er vielsagend.
Die islamistische Organisation hatte zuvor mitgeteilt, die Freilassung weiterer Geiseln auszusetzen, obwohl im Rahmen eines von den USA, Katar und Ägypten vermittelten Abkommens insgesamt 33 israelische Geiseln gegen die Freilassung von rund 1.900 palästinensischen Häftlingen ausgetauscht werden sollten. Die israelische Regierung warf der Hamas Vertragsbruch vor und kündigte an, sich auf sämtliche mögliche Entwicklungen vorzubereiten.
Trump deutet Konsequenzen für Jordanien und Ägypten an
Am Samstag war der fünfte Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge erfolgt. Internationale Empörung rief dabei der Zustand der drei freigelassenen Israelis hervor, die Medienberichten zufolge körperlich stark geschwächt waren und von der Hamas demonstrativ zur Schau gestellt wurden.
![Das Foto zeigt eine der vormaligen israelische Geiseln](http://assets.jungefreiheit.de/2025/01/503088125-900x600.jpg)
Trump deutete zudem an, finanzielle Hilfen für Jordanien und Ägypten zu kürzen, falls sich diese weiterhin weigerten, Palästinenser aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Auf die Frage einer Journalistin, ob er US-Hilfszahlungen einfrieren würde, falls sich die beiden Länder seinem Druck widersetzten, antwortete er: „Ja, vielleicht – warum nicht?“
Gleichzeitig äußerte er die Erwartung, daß Jordaniens König Abdullah II. eine Aufnahme ermöglichen werde.
Jordanien und Ägypten lehnen eine Ansiedlung palästinensischer Flüchtlinge auf ihrem Gebiet jedoch strikt ab. Beide Länder gehören zu den wichtigsten Verbündeten der USA in der Region. Jordanien erhielt im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden US-Dollar an US-Hilfen, Ägypten etwa 215 Millionen Dollar. König Abdullah II. wird am Dienstag zu einem Treffen mit Trump im Weißen Haus erwartet. (rr)