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Malaysia: Wer nicht zum Freitagsgebet kommt, muß mit Gefängnis rechnen

Malaysia: Wer nicht zum Freitagsgebet kommt, muß mit Gefängnis rechnen

Malaysia: Wer nicht zum Freitagsgebet kommt, muß mit Gefängnis rechnen

Ein Freitagsgebet in Malaysia
Ein Freitagsgebet in Malaysia
Freitagsgebet in Malaysia: Nichterscheinen geht aufs Portemonnaie. Foto: picture alliance / NurPhoto | Zahim Mohd
Malaysia
 

Wer nicht zum Freitagsgebet kommt, muß mit Gefängnis rechnen

600 Euro und zwei Jahre Gefängnis: Das Schwänzen des Freitagsgebets kann muslimischen Männern in einem malaysischen Bundesstaat nun teuer zu stehen kommen. Es gehe um die „Würde der Religion“, sagt die Regierung.
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KUALA TERENGGANU. Im malaysischen Bundesstaat Terengganu müssen muslimische Männer jetzt eine Haftstrafe fürchten, wenn sie das islamische Freitagsgebet ein Mal ohne Grund versäumen. Plakate mit der entsprechenden Ankündigung sollen in den Moscheen angebracht werden, sagte Muhammad Chalil Abdul Hadi, Mitglied der örtlichen Regierung, laut malaysischen Medien.

Abdul Hadi ist Mitglied der islamistischen PAS-Partei und in der Regierung für die Scharia zuständig. Wer dem Gebetsgebot nicht nachkommt, muß mit einer Strafe in Höhe von 3.000 Malaysischen Ringgit rechnen. Das sind umgerechnet gut 600 Euro. Zugleich droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.

Freitagsgebet sei „Symbol des Gehorsams“

Laut Abdul Hadi war auch zuvor schon eine entsprechende Regelung in Kraft; sie war aber lockerer. Demnach mußten bislang nur jene die religiösen Autoritäten fürchten, die drei Mal hintereinander das Freitagsgebet versäumten. Die Maßnahme sei wichtig, „weil das Freitagsgebet nicht nur ein Ritual, sondern auch ein Symbol des muslimischen Gehorsams ist“, betonte Abdul Hadi.

Eine Bestrafung werde als letztes Mittel verhängt, wenn die betreffende Person die Warnungen ignoriert. „Muslime sollen die Umsetzung des Gesetzes als einen Versuch betrachten, die Würde der Religion zu fördern und zu wahren, insbesondere im Hinblick auf die Bewußtseinsbildung der jüngeren Generation.“

Der Bundesstaat Terengganu liegt an der östlichen Küste Malaysias. Es handelt sich um ein Sultanat mit mehr als einer Million Einwohnern. Die meisten von ihnen sind sunnitische Moslems, ein verschwindend geringer Anteil dagegen Buddhisten, Christen und Hindus. Es gilt das islamische Gesetz, die Scharia. (ser)

Freitagsgebet in Malaysia: Nichterscheinen geht aufs Portemonnaie. Foto: picture alliance / NurPhoto | Zahim Mohd
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