KOMANDA. Attentäter der islamistischen Terrororganisation Allied Democratic Forces (ADF) haben am Sonntag eine Kirche in der kongolesischen Stadt Komanda angegriffen und mindestens 38 Menschen getötet. Die Angreifer benutzten dabei Schußwaffen und Macheten, lokale Medien sprechen inzwischen von mehr als 40 Todesopfern. Gegen zwei Uhr nachts wurde Medienberichten zufolge der Alarm ausgelöst, weil sich immer stärkerer Rauch über den brennenden Häusern gebildet hatte.
Die ADF ist eine islamistische Terrororganisation, die dem IS nahesteht. In der Vergangenheit hat die Gruppe bereits mehrere schwere Gewalttaten verübt. Sie kommt aus dem Nachbarland Uganda. Der Staat hatte zur gemeinsamen Bekämpfung der Gruppe vor vier Jahren Truppen in den Kongo entsandt.
Christenverfolgung ist weltweites Problem
Die Gruppe soll gezielt Christen ins Visier genommen haben, wie der Menschenrechtler Christophe Munyanderu gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte, ein Sprecher der Stadt Komanda bestätigte das. Die ADF ist seit Mitte der 1990er Jahre im Nordosten des Kongo im Grenzgebiet zu Uganda aktiv. Ihr werden mehrere Tausend Morde vorgeworfen.
Laut der christlichen Menschenrechtsorganisation Open Doors sind Christen seit langem weltweit die mit Abstand am stärksten verfolgte Glaubensgemeinschaft. Derzeit seien „mehr als 380 Millionen Christen in 78 Ländern wegen ihres Glaubens intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt“, heißt es in einer Mitteilung der Organisation. (st)