WASHINGTON. Der amerikanische Vize-Außenminister Christopher Landau hat auf X den Entzug des Journalisten-Visums für Elmar Theveßen ins Spiel gebracht. Er postete unter einen Beitrag über die Fake News des Leiters des ZDF-Studios Washington einen Siegel mit den spanischen Worten „El Quitavisas“ – auf der Deutsch: „Der Visa-Entzieher“.
Zuvor hatte bereits der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, über Theveßen geschrieben: „Dieser radikale linke Deutsche ruft immer wieder zur Gewalt gegen Menschen auf, mit denen er politisch nicht einer Meinung ist. Er gibt sich als Journalist in Washington, D.C. aus. Sein Visum sollte widerrufen werden. Für diese Art von Aufwiegler gibt es in Amerika keinen Platz.“ Grenell ist heute US-Sondergesandter von Präsident Donald Trump bei den Vereinten Nationen.
This radical Lefty German keeps calling for violence against people he politically disagrees with.
He poses as a journalist in Washington, DC.
His visa should be revoked.
There is no place in America this type of inciter. https://t.co/IOvztXGLjY
— Richard Grenell (@RichardGrenell) September 13, 2025
Akuteller Anlaß dafür sind Theveßens Äußerungen im ZDF-Podcast „Der Trump Effekt“ und in der Talkshow „Markus Lanz“ (JF berichtete). Bei Lanz hatte Theveßen unter anderem wahrheitswidrig behauptet, der ermordete Charlie Kirk sei für die Steinigung von Homosexuellen. Nun warf er Trumps Sicherheitsberater Stephen Miller vor, „aus der Ideologie des Dritten Reiches“ zu kommen.
Grenell kritisierte diese Diffamierung auf X scharf: „Wer labilen Menschen sagt, jemand sei aus dem Dritten Reich, der ruft zum Mord auf. Wie sonst sollte man mit Hitler umgehen?“
ZDF bedauert Theveßen verzerrte Zitate
Am Freitag hat das ZDF gegenüber der JUNGEN FREIHEIT eingeräumt (Bericht hier lesen), daß Theveßen das angebliche homophobe Zitat von Kirk aus dem Zusammenhang gerissen hatte. Tatsächlich hatte der Ermordete in einer Diskussion auf eine entsprechende Bibelstelle hingewiesen, um gegen eine selektive Auslegung und politische Vereinnahmung der Bibel zu plädieren. Nach Angaben eines ZDF-Sprechers bedauert Theveßen, „an der Stelle nicht ausführlicher gewesen zu sein“.
US-Vizeaußenminister Christopher Landau hatte auf der Plattform X sein Entsetzen darüber zum Ausdruck gebracht, daß ausländische Nutzer den Mord an Kirk bejubelten. Er habe die Konsulate angewiesen, „entsprechende Maßnahmen“ dagegen zu ergreifen. Das wie ein Siegel aussehende „El Quitavisas“ setzte er auch unter den Post eines Nutzers über Dunja Hayali. Sie hatte Kirk in ihrer Anmoderation über den Beitrag über dessen Ermordung „abscheuliche sexistische, rassistische und menschenfeindliche Äussagen“ vorgeworfen.
X-User verwiesen unter Landaus Ankündigung, Ausländer auszuweisen, die Kirks Mord feiern, auch mehrfach auf höhnische Beiträge des deutschen Satirikers Sebastian Hotz (JF berichtete). Landau reagierte auch hier mit einem Bild, das das Siegel des US-Innenministeriums und den Schriftzug „El Quitavisas“ – der Visa-Entzieher – zeigt. Auf JF-Anfrage hatte sich das US-Außenministerium allerdings nicht konkret zu dem Fall äußern wollen. (kuk/fh)