ZÜRICH. Die Grünliberale Partei (GLP) in Zürich hat ein Ausschlußverfahren gegen ihre Stadträtin Sanija Ameti eingeleitet. Grund: Die Politikerin hatte auf Instagram Fotos gepostet, wie sie ein christliches Bild mit Kugeln durchsiebte. Die Gesichter von Jesus, Maria und dem Erzengel Michael waren zerschossen. Dazu schrieb sie „Abschalten“.
Konkret hatte die 32jährige mit einer Luftdruckpistole auf das Plakat eines Gemäldes aus dem 14. Jahrhundert gezielt. Das Bild des italienischen Malers Tommaso del Mazza soll demnächst versteigert werden. Die dokumentierte Schießerei sorgte schnell für Ärger, und die Tochter muslimischer Einwanderer aus Bosnien-Herzegowina löschte die Bilder zeitnah.
Muslim politician Sanija Ameti has resigned from leadership of the Liberal Green Party in Zurich after an uproar over pictures of her firing shots at a Christian motif.
On Sunday evening, she deleted photos that had already been published on social media. pic.twitter.com/1EI4IkUpUP
— Tommy Robinson 🇬🇧 (@TRobinsonNewEra) September 9, 2024
Grüne verliert ihren Job
Auch eine Bitte um Entschuldigung half der Politikerin nicht mehr. Denn nicht nur die Grünen wollen sie nun loswerden. Auch die PR-Agentur Farner Group, bei der Ameti angestellt war, teilte mit, sie habe beschlossen, das Arbeitsverhältnis zu beenden.
Doch das geht Konservativen in der Schweiz zu weit. Es häufen sich die Appelle im rechten Lager, keine „Hexenjagd“ auf Ameti zu veranstalten. So sagte Ex-SVP-Nationalrat und Weltwoche-Chef Roger Köppel, Ameti habe eine „kolossale Dummheit“ begangen. Deswegen müsse man sie aber nicht gleich der Inquisition ausliefern.
„Alle Leute, die sich jetzt so unglaublich darüber empören, wie diese Ikonenbilder zerschossen worden sind – diese Kreise haben sich bisher auch nicht durch besonderes christliches Traditionsbewußtsein hervorgetan.“
SVP-Jugend: „Keine Hexenjagd“
Zuvor hatten die Schweizer Bischöfe Ametis Schüsse verurteilt und beklagt, dies verletzte nicht nur die Gefühle der Gläubigen, sondern auch ihre eigenen. Ameti erhält nach eigener Aussage Morddrohungen. Sie und ihre Familie stehen nun unter Polizeischutz.
Die Jugendorganisation der Schweizer Rechtspartei SVP erstattete Strafanzeige wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit gegen Ameti. Später ruderte aber auch sie zurück: Es sei zwar „richtig und gut“, daß sie politisch erledigt sei. Doch daß sie ihren Job verliere, sei „falsch und unfair“. Selbstjustiz sei unangebracht: „Wir wollen keine Hexenjagd.“ (fh)