WIEN. Im Jahr 2024 haben nur vier von zehn Migranten die verpflichtenden Integrationsprüfungen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) erfolgreich bestanden. Bei Vertriebenen aus der Ukraine, die rechtlich nicht als Flüchtlinge gelten, lag die Erfolgsquote mit etwa 70 Prozent deutlich höher.
Die Nachfrage nach Integrationskursen nahm insgesamt zu: Mit rund 80.000 Prüfungen stieg die Zahl der Teilnehmer um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Werte- und Orientierungskurse, die seit 2015 angeboten werden, sind seit dem Inkrafttreten des Integrationsgesetzes 2017 verpflichtend für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte in Österreich. Für ukrainische Vertriebene sind diese Kurse hingegen freiwillig. Zusammengenommen erreichten im Jahr 2024 etwa 51 Prozent der Teilnehmenden laut ÖIF ein positives Prüfungsergebnis.
Bei Nichtteilnahme drohen Konsequenzen
Die Kurse umfassen Werte- und Orientierungsschulungen sowie Deutschunterricht mit dem Zielniveau B1. Wer als Asyl- oder subsidiär Schutzberechtigter nicht teilnimmt, nicht aktiv mitwirkt oder die Kurse nicht abschließt, riskiert rechtliche Konsequenzen. Dazu zählen unter anderem Kürzungen von Sozialleistungen wie der Sozialhilfe oder der bedarfsorientierten Mindestsicherung, die von den zuständigen Landesbehörden umgesetzt werden können. Eine negative Prüfung hat jedoch keine direkten Sanktionen zur Folge. (rr)