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Jugendschutz: Ungarn: Chef des Nationalmuseums verliert Job wegen LGBT-Ausstellung

Jugendschutz: Ungarn: Chef des Nationalmuseums verliert Job wegen LGBT-Ausstellung

Jugendschutz: Ungarn: Chef des Nationalmuseums verliert Job wegen LGBT-Ausstellung

Auf dem Foto befindet sich eine Fotoausstellung in Ungarn. (Themenbild)
Auf dem Foto befindet sich eine Fotoausstellung in Ungarn. (Themenbild)
„World Press Photo“-Ausstellung in Ungarn: Ein Politikum. picture alliance / ZUMAPRESS.com | Bianca Otero
Jugendschutz
 

Ungarn: Chef des Nationalmuseums verliert Job wegen LGBT-Ausstellung

Ausgerechnet den Druck von Rechts muß Ungarns Regierungspartei fürchten. Nach einer Kampagne feuert die Regierung den Chef des Nationalmuseums in Budapest. Doch welche Bilder haben die Empörung ausgelöst?
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BUDAPEST. Ungarns Kulturminister János Csák hat am Montag den Direktor des Ungarischen Nationalmuseums in Budapest, László Simon, gefeuert. Grund dafür seien Versäumnisse, das Kinderschutzgesetz während einer „World Press Photo“-Ausstellung durchzusetzen. Das Gesetz verbietet die positive Darstellung von Homo- und Transsexualität für Minderjährige. Die Museumsleitung hatte während der Ausstellung betont, diese Maßnahme lasse sich nicht durchsetzen, da man keine Ausweise kontrollieren würde, berichtet die Budapester Zeitung. Lediglich ein Hinweisschild mit der Altersbegrenzung war aufgestellt worden.

Bereits im Oktober hatte die rechte Oppositionspartei Mi Hazánk gegen die Ausstellung protestiert und auf die Einhaltung des Gesetzes gepocht. Anlaß war eine Fotoserie der philippinischen Fotografin Hannah Reyes Morales, die die Bewohner eines Heims für obdachlose Schwule und Lesben zeigt. Auf einigen Bildern betreiben die dargestellten Personen Travestiekunst als Unterhaltungsform. Darin sei „geschmacklose Propaganda für Geschlechtsumwandlung“ zu sehen, beklagte die stellvertretende Parteichefin Dóra Duró.

Ungarn unter Druck wegen LGBT-Gesetzgebung

Die Partei zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung. „Auch aus der Opposition heraus kann man Fakten schaffen“, schrieb Parteichef László Toroczkai auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) am Dienstag. Der gefeuerte Museumschef und der ehemalige Politiker von Orbans Fidesz-Partei nahm die Entscheidung zur Kenntnis, ohne sie zu akzeptieren.

Für seine LGBT-Gesetzgebung war Ungarn mehrfach in die Kritik geraten. Bereits 2021 hatte die EU aus diesem Grund ein Vertragsverletzungsverfahren gegen das Land eingeleitet. „Gleichheit und die Achtung der Menschenwürde sind zentrale Werte der EU“, rechtfertigte die Europäische Kommission ihre Entscheidung. Daraufhin folgte die Klage von 15 Mitgliedsländern, darunter Deutschland, vor dem Europäischen Gerichtshof. (kuk)
„World Press Photo“-Ausstellung in Ungarn: Ein Politikum. picture alliance / ZUMAPRESS.com | Bianca Otero
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