PARIS. Mehrere französische Politiker haben sich in die Debatte um Spenden für den Polizisten Florian M. eingeschaltet. Die Aktion diene nicht der Beruhigung der Lage, sagte etwa Justizminister Éric Dupond-Moretti dem Sender France Inter.
Anlaß ist ein Spendenaufruf des Wirtschaftswissenschaftlers Jean Messiha, ein Vertrauter des rechten Politikers Éric Zemmour. In seinem Appell bei „gofundme“ heißt es, der Polizist benötige Unterstützung. Er habe nur seinen Job gemacht und zahle nun einen hohen Preis.
Mehr Geld für Florian M. als für Naël M.
Florian M. hatte Ende Juni bei einem Einsatz auf einen algerischstämmigen Jugendlichen geschossen und ihn dabei tödlich getroffen. Der getötete Naël M. hatte sich einer Verkehrskontrolle entziehen wollen und war aufs Gaspedal getreten, obwohl bewaffnete Beamten ihn aufforderten, stehen zu bleiben. Daraufhin gab einer der Polizisten einen Schuß ab.
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Seitdem kämpft Frankreich mit schweren Ausschreitungen durch migrantische Jugendliche. Florian M. erhält Morddrohungen und benötigt Polizeischutz. Der Spendenaufruf soll ihm und seiner Familie zugutekommen. Mittlerweile ist für ihn mit mehr als einer Million Euro deutlich mehr Geld zusammengekommen als für die Mutter des verstorbenen Jungen.
Spendenaufruf läßt linken Abgeordneten vor Wut rasen
Städtebau-Minister Olivier Klein sieht die Aktion als eine Kampagne von „extremen Rechten“. Diese machten so etwas nicht ohne Hintergedanken, monierte er.
500 000€ pour l’assassin de Nahel, le message assumé c’est tuez des arabes et vous deviendrez millionnaires, et le gouvernement regarde passer cette horreur sans rien dire alors qu’il avait fait cloturer en 2j la cagnotte du gilet jaune qui avait frappé un policier. Répugnant
— David Guiraud (@GuiraudInd) July 2, 2023
Besonders empört zeigte sich auch der Abgeordnete der linksradikalen Partei „La France insoumise“, David Guiraud. „Die Botschaft lautet also: Tötet Araber, und ihr werdet Millionär“, schrieb er auf Twitter. (zit)