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Streit mit Österreich: Rumänien will Schengen-Beitritt erzwingen

Streit mit Österreich: Rumänien will Schengen-Beitritt erzwingen

Streit mit Österreich: Rumänien will Schengen-Beitritt erzwingen

Auf dem Bild befindet sich der Ministerpräsident Rumäniens, Ion-Marcel Ciolacu. Er möchte Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen, falls das Land den Schengen-Beitritt Rumäniens blockiert. (Themenbild/Symbolbild)
Auf dem Bild befindet sich der Ministerpräsident Rumäniens, Ion-Marcel Ciolacu. Er möchte Österreich vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen, falls das Land den Schengen-Beitritt Rumäniens blockiert. (Themenbild/Symbolbild)
Rumäniens Ministerpräsident Ion-Marcel Ciolacu: Will um jeden Preis in den Schengenraum. Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Streit mit Österreich
 

Rumänien will Schengen-Beitritt erzwingen

Rumäniens Ministerpräsident will sein Land in den Schengenraum bringen. Sollte Österreich bei seinem Veto bleiben, droht er mit einer Schadenersatzklage.
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BUKAREST/WIEN. Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat Österreich aufgefordert, für den Beitritt seines Landes in den Schengenraum zu stimmen. Sollte die Regierung in Wien im Dezember gegen den Beitritt Rumäniens stimmen, werde er den Europäischen Gerichtshof einschalten, kündigte er nach Angaben der rumänischen Nachrichtenagentur Agerpres nach einem Treffen der sozialdemokratischen Parteispitze an.

Zuvor hatte Ciolacu das Vorhaben auch gegenüber der in Österreich erscheinenden Tageszeitung Standard publik gemacht. Ziel der Klage sei es, „Entschädigungen für die Verluste, die der Nichtbeitritt verursacht, einzufordern“. Den rumänischen Berechnungen zufolge belaufe sich der Schaden auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zudem warf er Österreich Doppelmoral vor: „Man kann nicht (…) zusehen, wie Rumänien sich finanziell bemüht, die europäische Verteidigung zu stärken, aber gleichzeitig Rumänien ein Grundrecht wie den Schengen-Beitritt verweigern!“

Schengen-Nein von Nehammer

Derzeit hält Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer am Schengen-Veto seines Landes fest. Gegenüber der Kleinen Zeitung erklärte er, es sei nicht der richtige Zeitpunkt: „Eine Erweiterung ist erst umsetzbar, wenn der Außengrenzschutz funktioniert.“ Auch im November vergangenen Jahres rechtfertigte er sein „Nein“ mit Migrationsdruck: „Wir haben 100.000 Menschen, die irregulär die Grenze überschritten haben, 75.000 von denen haben mit Rumänien, Bulgarien und Ungarn Länder durchschritten, ohne von den dortigen Sicherheitsbehörden registriert worden zu sein.“ Laut Nehammer sei dies ein Sicherheitsrisiko.

EU, Schengen- und Euro-Raum Grafik: picture alliance/dpa/dpa-infografik GmbH | dpa-infografik GmbH
EU, Schengen- und Euro-Raum Grafik: picture alliance/dpa/dpa-infografik GmbH | dpa-infografik GmbH

Bereits 2011 hatte Rumänien vor, dem Schengen-Abkommen beizutreten. Diese Bemühungen scheiterten jedoch mehrfach. Grund dafür war immer ein Veto anderer EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland. Zuletzt hatten beim zuständigen Europäischen Rat für Justiz und Inneres Österreich und die Niederlande den Einspruch eingereicht. Auch Bulgarien ist von der Blockade betroffen, da es den Beitritt gemeinsam mit Rumänien beantragte. (kuk)

Rumäniens Ministerpräsident Ion-Marcel Ciolacu: Will um jeden Preis in den Schengenraum. Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
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