KIEW. Heftiger Streit zwischen US-Milliardär Elon Musk und der ukrainischen Regierung. Der Tesla-Chef hatte in der Nacht einen Friedensplan zwischen den Regierungen in Kiew und Moskau vorgestellt. Demnach sollte in den von Rußland annektierten Gebieten eine neue Volksabstimmung unter UN-Aufsicht stattfinden und die Krim dauerhaft zu Rußland geschlagen werden. Die Ukraine selbst solle ihre Neutralität erklären.
Musk begründete seine Ideen mit einem „möglichen“, wenn auch „unwahrscheinlichen“ Atomkrieg. Außerdem werde es früher oder später eh so kommen, wie er es nun vorschlägt. Die Frage sei nur, wie viele Menschen vorher sterben müßten.
Ukraine-Russia Peace:
– Redo elections of annexed regions under UN supervision. Russia leaves if that is will of the people.
– Crimea formally part of Russia, as it has been since 1783 (until Khrushchev’s mistake).
– Water supply to Crimea assured.
– Ukraine remains neutral.
— Elon Musk (@elonmusk) October 3, 2022
Ukraine-Botschafter wird beleidigend
Die ukrainische Regierung reagierte ablehnenden auf die Ideen. Präsident Wolodymyr Selenskyj fragte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, welcher Elon Musk seinen Followern mehr gefalle. Der, der die Ukraine unterstütze oder derjenige, der Rußland unterstütze. Einer seiner Berater wies auf russische Kriegsverbrechen hin.
Which @elonmusk do you like more?
— Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) October 3, 2022
Ausfallend reagierte der abberufende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk. Seine diplomatische Antwort an Musk laute „Fuck off“, schrieb der Diplomat auf Twitter. Kein Ukrainer werde jetzt noch „Tesla Müll“ kaufen.
The only outcome ist that now no Ukrainian will EVER buy your f…ing tesla crap. So good luck to you .@elonmusk
— Andrij Melnyk (@MelnykAndrij) October 3, 2022
Bisher galt das Verhältnis zwischen Musk und der Ukraine als ausgesprochen gut. Kurz nach der russischen Invasion stellte der Unternehmer der Ukraine sein Starlink-Netzwerk, zu dem mehrere hundert Satelliten gehören, zur Verfügung, damit die Ukraine weiter auf das Internet zugreifen könne. Laut Experten leistete er dem Land damals einen wichtigen Dienst, da die russische Armee versuchte, daß Land vom Internet abzukoppeln. (ho)