DOHA. Katars WM-Botschafter Khalid Salman hat Homosexualität für unvereinbar mit den Werten seines Landes erklärt. In seinen Augen sei die Liebe zwischen Männern „haram“ und somit eine Sünde, sagte er im Gespräch mit dem ZDF.
Auf die Rückfrage von ZDF-Journalist Jochen Breyer, warum er Schwulsein für „haram“ halte, entgegnete Salman, Homosexualität sei ein „geistiger Schaden“. Er sei kein strenger Moslem, aber das stehe für ihn fest.
WM-Botschafter: Besucher müssen sich als Katars Regeln halten
„Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen“, gab der WM-Botschafter zu Bedenken. „Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, daß sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.“
Der offizielle WM-Botschafter findet, die Liebe zwischen zwei Männern ist eine Art Geisteskrankheit. Hallelujah! @jochenbreyer #loveislove 🌈 #Qatar #BoycottQatar pic.twitter.com/6CKrAqVOGL
— Basti (@djcooky78) November 7, 2022
Besonders mit Blick auf Kinder habe er gegenüber Homosexuellen vorbehalte. Wenn Minderjährige Schwule sähen, lernten sie etwas, das nicht gut sei.
Pressesprecher bricht Interview ab
Der Pressesprecher des WM-Organisationskomitees, der das ZDF-Team bei den Dreharbeiten begleitet und kontrolliert hatte, brach das Gespräch laut dem Sender nach Salmans Aussage über den vermeintlichen „geistigen Schaden“ von Schwulen ab. Die entsprechende Stelle des Gesprächs wurde dennoch im „heute-journal“ gesendet und ist weiter abrufbar.
Erst am Montag hatte Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani Kritik an der Menschenrechtslage in seinem Land scharf zurückgewiesen. Die Vorwürfe aus Europa seien „sehr arrogant und sehr rassistisch“, sagte der Minister gegenüber der FAZ. (zit)