Die Suwalki-Lücke und die Militärenklave Kaliningrad: Die Balten hängen am seidenen Faden
Die Suwalki-Lücke und die Militärenklave Kaliningrad: Die Balten hängen am seidenen Faden
Die Suwalki-Lücke und die Militärenklave Kaliningrad: Die Balten hängen am seidenen Faden
Russische Soldaten eines Bataillons des Flugabwehr-Raketensystems S-400 Triumph der Baltischen Flotte bei Übungen im Raum Kaliningrad, 25. März 2022
Foto: picture alliance/dpa/TASS | Vitaly Nevar
Die Suwalki-Lücke und die Militärenklave Kaliningrad
Die Grenze zwischen Polen und Litauen, die Suwałki-Lücke, gilt als Achillesferse der Nato. Wenn die Allianz ihre Kräfte an der Ostflanke verdoppelt, stärkt sie die Abschreckung, aber noch nicht die Verteidigung. Das Militärpotential in der Region haben die Russen jüngst durch Stationierung von Truppen in Belarus zuungunsten der Nato verschoben.
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„ausbalancierter Unzufriedenheit“ sei ( vgl. Henry A. Kissinger) das strategische „Zauberwort“, dem sich Rußland u.a. entgegen stemmt.
( nach Petro Banos, SO BEHERRSCHET MAN DIE WELT)
Nun, gelegentlich habe ich hier geschrieben und mich als alten Königsberger geoutet. Alt ja, aber noch nicht gänzlich dammlich. Dass in der aktuellen JF (Nr. 15/22) gleich in mehreren Beiträgen die Rede von einer „Wiedervereinigung“ ist, schmerzt mich sehr. Ein Beitritt, ja. Aber eine Wiedervereinigung? Nein, nein und nochmals nein! Ein Beweis ist die absolut feststehende Tatsache, dass Gorbatschow das Königsberger Gebiet Kohl/Genscher zum Kauf anbot. Selbstverständlich anerkenne ich die gegenwärtigen Grenzen in Europa, und dennoch wünsche ich mir einen gelegentlichen Hinweis darauf, dass auch uns Deutschen (und eben nicht nur den Vertriebenen, sondern allen Deutschen!) Unrecht widerfahren ist. Mit Hilfe nahezu des gesamten Westens versucht die Ukraine gegenwärtig, das durchzusetzen, was uns Deutschen vorenthalten wurde – das Selbstbestimmungsrecht nämlich. Spielt in unserem Fall der Zeitablauf eine Rolle? Das kann nicht sein. Das Völkerrecht kennt keine Verjährung. Spielt es eine Rolle, dass Deutschland den Krieg verloren hat? Auch das kann nicht sein, denn das Völkerrecht schützt die Verlierer; der Sieger braucht keinen Schutz. Doch was ist es dann?
Ja, jetzt ist großes Gejammer um die Oblast Kalingrad. Dieser schlimme „Flugzeugträger“ in der Ostsee, von dem jetzt die Invasionsgefahr ausgeht.
Hätte man damals …
In 1990 bestand wohl außerhalb Deutschlands die Vorstellung, daß von der Rest-Sowjetunion nie wieder ein Krieg ausgehen werde.
Hauptsache, das vereinigte Deutschland mutiert nicht zu einem Vierten Reich. „Nord-Ostpreußen … das wäre eine Revision der Grenzen. Schnell ist dann der Anspruch auf das ganze Ostpreußen da. Wehret den Anfängen“, so wird man gedacht haben.
Und Kohl, der Vater der Einheit, der hatte wohl noch das Geschrei in den Ohren, die Wiedervereinigung sei der Boden für Deutschen Revanchismus, Verletzung der unverletzlichen Grenzen.
Kohl fürchtete wohl -begründet, wie ich glaube-, wenn er das Thema Ostpreußen nicht niederhält, würden vielleicht die wohlbekannten Feinde der Wiedervereinigung ihm seinen Erfolg nachträglich noch zerschießen. „Revanchismus“ ist eine hochwirksame Keule.
Aber ein Trost für einen expatriierten Ostpreußen können solche „Erklärungsversuche“ natürlich nicht sein.
Deutschlands größter Widersacher (ich vermeide bewußt das Wort Feund) in Osteuropa ist – nach wie vor – Polen.
Wie kommen Sie denn darauf? Ein auf Rußland fokussiertes Deutschland vielleicht. Aber per se ganz sicher nicht.
Wieso das denn?
Also die Ostgebiete habe ich abgeschrieben.
Erstens reicht die klägliche Geburtenrate unter den Deutschen aktuell eh nicht aus für irgendwelche Besiedelungsprojekte, und zweitens ist der Faden der Bevölkerungskontinuität in Ostpreußen, Schlesien, Danzig, Pommern mittlerweile irreversibel durchtrennt und die Enden vernarbt. Die alten Mundarten, Dialekte und kollektiven Erinnerungen werden sich nicht wiederbeleben lassen. Seit Generationen ortsansässige Familien(betriebe) gibt es dort nicht mehr.
Das Einzige, was ich von den Polen will, ist, daß sie die Wahrheit sagen und die tiefe Zäsur der Ethnischen Säuberung 1945/46, welche die Jahrhunderte währenden Bevölkerungskontinuitäten dort abrupt beendete, nicht negieren oder durch schnöde Vergleiche mit bloßen staatlichen Zugehörigkeitswechseln bagatellisieren.
Aber ansonsten sind mir keine weitergehenden polnischen Gebietsansprüche gegen das verbliebene deutsche Staatsgebiet bekannt.
Also steht einem gutnachbarlichen Verhältnis zu Polen aus meiner Sicht nichts im Wege.
Ja mehr noch: es überwiegen bei weitem die gemeinsamen deutsch-polnischen Interessen.
(Wenn Ostgebiete, dann halte ich eher diese „Exklave Kalining
Eine gründliche und überzeugende Analyse: Danke an den Autor und die JF!
Lektüre für alle diejenigen, die dem Onkel Putin zubilligen, durch den Überfall auf die Ukraine (angeblich) dafür sorgen zu müssen – und zu dürfen! -, dass ihm die NATO nicht auf die Pelle rückt.
Während wir ihn selber in Ostpreußen doch bereits im eigenen Haus haben!
Ja….Königsberg und Ostpreußen.
Damals hatte die Regierung Gorbatschow im Zusammenhang mit dem Fall des Eisernen Vorhangs der Regierung Kohl angeboten, die finanzielle Belastung Ostpreußen den Deutschen zurückzugeben.
Doch der dicke Deutschlandfeind und Euro-Enthusiast lehnte ab bzw. reagierte nicht auf das Angebot.
Tja…wer zu spät kommt……
Ansonsten frage ich mich, ob wir in Osteuropa heute die gleiche Situation hätten, wenn die weltfriedlichen USA und die Nato sich an ihr Versprechen gehalten hätten, keine Truppen östlich der Elbe zu stationieren.
Oder regierten dann heute schon in Helsinki und Warschau evtl. russophile Marionetten?
„Damals hatte die Regierung Gorbatschow im Zusammenhang mit dem Fall des Eisernen Vorhangs der Regierung Kohl angeboten, die finanzielle Belastung Ostpreußen den Deutschen zurückzugeben.“
Aber schon damals war die CDU nicht das, was sie vorgibt zu sein.
Und der Einfluß von Grünen und SPD mit ihren antideutschen Gesinnungen auf die öffentlich-rechtlichen Monopol-Medien war vielleicht auch damals schon zu groß, als daß die CDU es hätte wagen können.
Wäre Deutschland damals lebenstüchtiger und rationaler gewesen und auf das „spätsowjetische“ Angebot eingegangen, dann müßte Putin seine auf die NATO-Länder gerichteten Raketen heute 1000km weiter östlich stationieren.
Naja, Gelegenheit verpaßt.
Jetzt ist es zu spät.
Ich frage mich ohnehin, warum das riesige, in weiten Teilen menschenleere Rußland, aus dem die Leute obendrein auch noch scharenweise auswandern, auch noch Ostpreußen besitzen und verwalten soll, während das Einwanderungsland Nr.1 in Europa, Deutschland, territorial immer kleiner gemacht wird.
Ich denke mal, daß das ganz andere verhindert haben. Einmal ging es da ums Prinzip, keine auch irgendwie geartete Revision der deutschen Ostgrenzen zuzulassen. Zum Anderen hätte sich ja da tatsächlich Polen wieder in einer deutschen Zange gefühlt. Das russische Angebot zeigt aber auch, daß Rußland damals an einen echten Ausgleich mit dem Westen geglaubt hat, und militärstrategische Erwägungen bei ihnen keine Rolle gespielt haben. Es hat sich aber schon bald danach gezeigt, daß das ein naiver Glaube gewesen ist.
Der deutschen Zange ist Polen ja nun entkommen.
Aber ob die Polen mit der russischen „Exklave Kalinigrad“ im Nacken und den dort stationierten russischen Waffen nun so viel glücklicher ist?
In einer friedlichen Welt brauchte niemand seinen Nachbarn zu fürchten. Aber die ewigen Kriegstreiber geben keine Ruhe. Ihnen ist eine friedliche Welt ein Graus. Und Polen hat ja jetzt die NATO, die sich bald als Klammer der zwei Meere von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer erstrecken wird, also vom Finnischen Meerbusen bis zum Assowschen Meer, wenn erst alle Russenpanzer auf der Krim und im Donbass nur noch ausgebrannte Wracks sind, wie bereits in Butscha. Was interessiert dann noch eine Suwalki-Lücke? Der „Flugzeugträger Kaliningrad“ läßt sich schließlich mit einem Raketenfeuerwerk von zwei Seiten ganz schnell ausschalten. Also auf in den Kampf! Es muß doch zu schaffen sein, die Welt in Schutt und Asche zu legen. Frieden mit Russland wolltet Ihr nicht, als Russland Frieden mit Euch wollte, weil Ihr eine friedliche Welt nicht wollt..
Wer nicht nur in unseren „Regierungshörigen Medien“ aufmerksam las, zuhörte, wird nicht aufgefallen sein, daß vor der Zuspitzung der Kriegsgefahr in der Ukraine der bemerkungswerte Satz -wenn ich mich bei den unzähligen Beiträgen richtig erinnere- eines in Russland tätigen Geistlichen aufgefallen, der sagte, das Wesen des Russen verzeiht viel leichter einen Vertragsbruch, als einen „Vertrauensbruch“. Hier hätte sich meines Erachtens ein erfolgreicher Ansatz für Frieden durch Neutralität der einstigen Satelittenstaaten mit wirtschaftlichen Verbindungen in Europa gegeben und eine Präsenz der Nato an Russlands Grenzen überflüssig gewesen. Dies war meines Erachtens offenber nicht gewollt, weil es der Neuen Nachkriegs-Weltordnung nicht dienlich wäre. Rossevelts Aussage 1936 in einer Geheimkonferenz in Washington , daß nicht nur Deutschland, sonder ganz Europa umzupflügen sei, weil Europa durch seine tausendjährige christliche Kultur und Tradition ein erhebliches Hindernis wäre sollte zum „Denken heißt vergleichen“ annimieren.
👍👍🇩🇪🇩🇪
Aber das ist doch nicht so wichtig! Viel wichtiger ist die Rettung des Klimas, die lückenlose Versorgung der Flüchtlinge aus aller Welt, die Gleichstellung der Frauen in Deutschland, der Genderismus, LQBTXYZ, der Kampf gegen die alten, weißen Männer und gegen Rechts. Alles andere muss hinten anstehen.
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