Explosive Gemengelage im Kaukasus: Aserbaidschan scheint die aktuelle Schwäche Rußlands beim blitzartigen Angriff auf seinen Nachbarn Armenien auszunutzen. Während Baku von Israel, den USA und der Türkei unterstützt wird, erhält Jerewan Rückendeckung von Moskau und dem Iran, was die Lage nicht einfacher macht.
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Spannende Frage, wieso auch die USA und Israel auf der Seite von Aserbaidschan stehen. Weil Russland (vorgeblich) bzw. der Iran auf armenischer Seite steht?
Das wäre dann die übliche Reiz-Reaktions-Politik ach dem Muster pawlowscher Hunde (oder behavioristischer Ratten), mit der sich die USA schon in Afghanistan selber ins Knie geschossen haben.
Aber die Dummen in den Außenministerien sterben offenbar niemals aus.
Die Azeris tun das was die Türken ihnen sagen und die Türken nutzen die russische Schwäche um ihren Genozid fortzusetzen. Und das wiederrum bedeutet, dass die Russen wirklich entsetzliche Waffen in der Ukraine einsetzen müssen, denn ansonsten wird ihr Reich sehr schnell an allen Rändern erodieren. Als nächstes sehen wir vermutlich einen Bürgerkrieg in Tschetschenien und in an der Grenze zu Georgien.
Das ist der altbekannte Mechanismus einer Eskalationsspirale. Die Brandstifter mit ihrer „feministischen“ Politik sitzen am Feuer und kippen Benzin rein. Und sie haben ein absolut reines Gewissen und fühlen keinerlei Verantwortung für ihr Tun. Das Netzwerk der internationalen Beziehungen und Abhängigkeiten mit seinen Millionen Spinnenfäden ist für die Selbstgerechten im ideologischen Nebel nicht wahrnehmbar. Einmal an der Macht schneidet und zerreißt man ganz egal was an anderer Stelle passiert.
Genau beschrieben
Mich würde mal interessieren, was unsere Völkerrechtler*In dazu zu sagen hat.
Und was sie gedenkt zu tun.
Und wieder steht Deutschland politisch auf der falschen, der US-Seite. Deutschland ist leider seit Kriegsende ein hündischer Vasall der US-Besatzungsmacht. Und wieder schauen alle weg, wenn die Christen dahingemetzelt werden.
Hat Steinmeier seinen moslemischen Freunden in Aserbaidschan – in unser aller Namen – schon einen erfolgreichen Waffengang gegen das christliche Armenien gewünscht?
Sehe ich fast genau so wie Sie. Ist aber nicht die Sicht der Redaktion und auch nicht die Sicht vieler Mitforisten. Obwohl ich ebenso wie Sie amerikakritisch zu denken gelernt habe (es war ein schwieriger Prozess, der immer noch nicht abgeschlossen ist), denke ich manchmal: wie schön war es in der alten BRD, als die Fronten hüben und drüben klar waren. Der damalige Systemgegensatz hatte, so seltsam es klingt, etwas Beruhigendes an sich. Wenn ich mit jetzt vergleiche, war es damals objektiv besser, womöglich sogar für viele DDR Mitbürger_innen. Meine russische Verwandtschaft lobt jedenfalls die UdSSR der 1960er und 1970er Jahre sehr….
Ach, in Armenien wird keine Demokratie verteidigt?
Da sind sie wieder, die wertlosen Werte! Erneut werden die Armenier geopfert, was bedeutet, ein Genozid ist ggf. nicht genug! Genau deswegen geht es auch mit den Ukrainern gegen Russland und was mich besonders entsetzt, das Israel diese Sauereien mitmacht! Das von der Leyen, die ggf. Schwangere in Panzer setzen möchte und auch sonst mehr an eigene Karriere als an Menschen denkt, war nicht anders zu erwarten! Allerdings sollte man die armensiche Diaspora nicht unterschätzen, Kriege werden zukünftig ohnehin asmetrisch geführt! Und so wie im Kaisereich sind deutschen erneut bereit, Armenier zu schlachten, geht ja um Gas und Öl, zeigt aber die Verlogenheit gegenüber Russland, dort geht es darum Russland dem anglo amerikanischen Einflußbereich unterzuordnen. Der 3. Weltkrieg ist programmiert und hat eigentlich schon begonnen!
Hat Deutschland nicht auch eine besondere Verantwortung für Armenien?
Es ist zwar maßlos übertrieben, wenn „Aktivisten“ dem kaiserlichen Deutschland heute die direkte Schuld für den Völkermord an den Armeniern zuschieben möchten (und somit die Türkei komplett entlasten) – das wäre ja so, als würden die Kroaten die Verantwortung für den Holocaust auf sich nehmen, wegen ihres damaligen Bündnisses mit Nazideutschland – aber Deutschland kämpfte an der Seite des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg und tat zu wenig, um den Völkermord zu verhindern.
Letztendlich zeigt sich daran, wie beliebig Geschichtspolitik betrieben wird.
Eigentlich müßte Deutschland sich für Armenien stark machen, so wie es sich immer entschlossen hinter Israel stellt – mehr noch als es sich hinter die eigenen, deutschen interessen stellen würde.
Nun ja, da alles interpretierbar ist, würde Deutschland sicherlich dergestalt Verantwortung übernehmen, die aus ihrer vernichteten Heimat vertriebenen Armenier großzügig als Flüchtlinge „aufzunehmen“.
Die werden aber wohl einen Bogen um das bereits türkisch dominierte Deutschland machen und lieber die USA, Griechenland oder Frankreich vorziehen.
“ …von der Leyen, die ggf. Schwangere in Panzer setzen möchte“
Ich vermute mal, die Schwangeren sollen nur der Teilhabe teilhaftig werden, aber nicht gleich „raus“ (bzw. „rein“) geschickt werden. Teilhabe, damit ist der Gerechtigkeit schon Genüge getan.
„Während Baku von Israel, den USA und der Türkei unterstützt wird, …“
Interessant.
Die Türkei wird ja wegen ihres Völkermords an den Armeniern (vor 100 Jahren) zur Schnecke gemacht, auch von u n s e r e r Politik. Jetzt hat die Türkei aber zwei bemerkenswerte Bündnispartner (ist unsere Politik auch diesmal mit im Boot?) wenn es um Unterstützung der Aserbaidschaner (Aserbaidschaner und Türken sind irgendwie so was wir Serben und Russen) bei deren Angriff auf die armenische Staatlichkeit geht.
Völkermord verurteilen (auch rückwirkend sanktionieren?) ist ja irgendwie moralisches Muß, das gerade hierzulande sehr zelebriert wird.
Völkerknechtung durch Aggression … äh … wie war das eigentlich noch mal mit Angriffskrieg. Hat nicht ein Angriffskrieger (wie Putin) automatisch die Ganze Welt gegen sich?
Oder, Hauptsache kein Völkermord, Knechtung ist nicht so schlimm? Ein lebendiger Diener ist besser als ein toter Diener? Nur ein lebender Diener ist ein guter Diener?
Ich wittere Schweinereien, geboren aus dem Geiste des Imperialismus.
Ich drücke den Armeniern verzweifelt die Daumen. Ich mag dieses Volk mit uralter Kultur und einer der ersten christlichen Kirchen. Ich war 1989 in Jerewan, als der Konflikt um Arzach (Berg-Karabach) begann und in der Stadt lauter Flüchtlinge aus Aserbaidshan und Arzach waren, die von unvorstellbaren Greueln berichteten.
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Aserbaidschanische Soldaten in einem Panzer des Typs T-72 B3
Foto: picture alliance / YURI KOCHETKOV / EPA