BUDAPEST. Papst Franziskus hat während seines Besuchs in Ungarn zu Offenheit und Toleranz aufgerufen. Dabei äußerte das Oberhaupt der katholischen Kirche an die Adresse der ungarischen Bischöfe gerichtet, Diversität sorge immer ein bißchen für Angst, weil sie Sicherheit und Stabilität gefährde, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. „Trotzdem ist es eine großartige Möglichkeit, das Herz für die Botschaft des Evangeliums zu öffnen: Liebt einander so wie ich euch liebe“, sagte er.
An das ungarische Volk wandte sich der Pontifex mit ähnlichen Worten: „Mein Wunsch ist, daß ihr so sein möget: gefestigt und offen, verwurzelt und respektvoll.“ Während eines Treffens mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán bat dieser Franziskus, das christliche Ungarn nicht untergehen zu lassen.
Papst und Orbán vertreten gegensätzliche Migrationspolitik
Um ihre Ablehnung an der homo- und transsexuellenkritischen Politik Orbáns zum Ausdruck zu bringen, stellte die oppositionelle Budapester Stadtverwaltung während des Papstbesuches Plakate mit Franziskus-Zitaten zu dem Thema auf. So war unter anderem zu lesen: „Wenn einer schwul ist und den Herrn sucht und guten Willen hat – wer bin dann ich, ihn zu verurteilen?“
In der Migrationspolitik vertreten Orbán und Franziskus gegensätzliche Positionen. Während der Papst sich in der Vergangenheit für die Aufnahme von Einwanderern aussprach, vertritt der ungarische Regierungschef eine gegenteilige Politik. Bei diesem Treffen sei es jedoch stattdessen um die Rolle der Kirche in Ungarn und den Umweltschutz gegangen. (ag)