KABUL. Die Bundeswehr hat angekündigt, Menschen die in Kabul festsitzen mithilfe von Militärhubschraubern aus der afghanischen Hauptstadt auszufliegen. Die Mission gelte Personen, die durch die Taliban-Herrschaft besonders gefährdet seien und es nicht aus eigener Kraft bis zum Flughafen schafften, teilte die Bundeswehr auf Samstag auf Twitter mit.
Um 08.41 Uhr MESZ startete in Taschkent ein #A400M der #BundeswehrimEinsatz nach #Kabul in Afghanistan. Er wird dort weitere schutzbedürftige Menschen aufnehmen. pic.twitter.com/1CUqlEtzCM
— Bundeswehr im Einsatz (@Bw_Einsatz) August 21, 2021
Zum Einsatz kämen zwei sogenannte leichte Unterstützungshubschrauber des Typs H-145M. Beide Maschinen seien neben den Piloten jeweils mit zwei Soldaten des Kommandos Spezialkräfte besetzt. Die Helikopter könnten immer etwa sechs Personen aus Kabul einsammeln und zum Flughafen bringen. US-Maschinen sollen während der Mission den Luftraum sichern.
Auch die USA setzen derzeit Hubschrauber ein, um Menschen aus der afghanischen Hauptstadt auszufliegen. Anders als die amerikanischen „Chinooks” sind die deutschen Hubschrauber aber kleiner und wendiger. Sie können beispielsweise auch auf Dächern oder Straßenkreuzungen landen.
Migranten sollen Visum für 90 Tage erhalten
Die Bundeswehr-Maschinen sollen ausschließlich in Kabul eingesetzt werden. Menschen aus dem Umland einzusammeln sei nicht möglich, sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, dem Spiegel. Die Taliban verfügten derzeit zwar nicht über eine Luftabwehr, dennoch sei die Mission sehr gefährlich und nicht etwa ein „Taxi-Shuttle” zum Flughafen.
Afghanen, die nun nach Deutschland gebracht werden, erhalten laut Informationen der Zeitung zunächst ein Visum für 90 Tage. Nicht jeder, der in der Bundesrepublik ankomme, gehöre zu den Ortskräften und deren Familien. In der Frist werde über die einzelnen Fälle entschieden und gegebenenfalls ein Asylverfahren eingeleitet. (zit)