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„Gestohlene Generation“: Australien will indigene Bevölkerung für Leid entschädigen

„Gestohlene Generation“: Australien will indigene Bevölkerung für Leid entschädigen

„Gestohlene Generation“: Australien will indigene Bevölkerung für Leid entschädigen

Aborigines in Sydney: Australien will Wiedergutmachung leisten
Aborigines in Sydney: Australien will Wiedergutmachung leisten
Aborigines in Sydney: Australien will Wiedergutmachung leisten Foto: picture alliance / Zhu Hongye / Xinhua News Agency
„Gestohlene Generation“
 

Australien will indigene Bevölkerung für Leid entschädigen

Die australische Regierung will Angehörige der indigenen Bevölkerung entschädigen, die als Kinder bis in die siebziger Jahre von ihren Familien getrennt und in christliche Erziehungsheime gebracht wurden. Rund 3.600 Opfer der sogenannten gestohlenen Generation lebten heute noch.
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CANBERRA. Die australische Regierung hat beschlossen, die indigene Bevölkerung des Landes für das Leid zu entschädigen, das ihnen zu Zeiten des Commonwealth durch die Missionierung widerfahren ist. Betroffene Aborigines sollen eine einmalige Wiedergutmachungszahlung in Höhe von 75.000 australischen Dollar und eine öffentliche Entschuldigung erhalten, kündigte Australiens Premierminister Scott Morrison an.

Konkret geht es um zahlreiche Fälle, bei denen indigene Kinder zwischen 1910 und 1970 von ihren Familien gegen deren Willen getrennt und in Erziehungsanstalten christlicher Missionen gebracht wurden. Dort seien die Heranwachsenden oftmals mißhandelt worden oder an den Krankheiten, die dort grassierten gestorben. Rund 3.600 Opfer der sogenannten gestohlenen Generation lebten heute noch und hätten Anspruch auf die Entschädigungszahlung, führte Morrison aus.

Auch Kanada diskutiert über Entschädigung

Zuvor hatte Kanada begonnen, sich mit seinem Umgang mit der indigenen Bevölkerung zu beschäftigen. Auch dort wurden Kinder der Ureinwohner zwischen 1890 und 1978 von ihren Familien getrennt und in Erziehungseinrichtungen gebracht. Nachdem in dem Land, das bis 1982 eine britische Kolonie war, zahlreiche Massengräber mit den Überresten von Kindern nahe der ehemaligen Heime gefunden wurden, kam es Anfang Juli zu Protesten.

Dabei forderten Demonstranten eine Entschädigung für die betroffenen Familien und stürzten Statuen, darunter die der früheren britischen Königin Victoria in Winnipeg. Kanadas Premierminister Justin Trudeau forderte die katholische Kirche daraufhin auf, sich offiziell bei der indigenen Bevölkerung des Landes zu entschuldigen. (zit)

Aborigines in Sydney: Australien will Wiedergutmachung leisten Foto: picture alliance / Zhu Hongye / Xinhua News Agency
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