ATHEN. Griechenland hat weitere Maßnahmen angekündigt, um illegale Einwanderer von den Küsten des eigenen Landes fernzuhalten. Das Verteidigungsministerium will es Migranten mit „schwimmenden Schutzsystemen“ erschweren, an Land zu gelangen.
Am Mittwoch veröffentlichte das Ministerium laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP eine Ausschreibung für die Installation entsprechender Abwehrmechanismen, die im Notfall gegen illegale Migranten eingesetzt werden sollen, die von der Türkei mit Booten aus Griechenland ansteuern. Konkret geht es um den Einsatz von „Barrieren oder Netze“ mit einer Länge von jeweils drei Kilometer.
Massenproteste gegen illegale Einwanderung
Laut den griechischen Behörden sollen diese einen halben Meter aus dem Wasser ragen und mit blinkenden Lichtern versehen sein. Die Gesamtkosten belaufen sich demnach auf rund eine halbe Million Euro.
Zuletzt hatte es Massenproteste gegen die Flut von Asylbewerbern auf den griechischen Inseln gegeben. Nach Angaben des Ministeriums für Bürgerschutz leben auf Samos derzeit 7.200 Asylbewerber unter 6.500 Einheimischen. Auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros befinden sich derzeit rund 42.000 Einwanderer.
Im vergangenen Herbst hatte Griechenland unter der neuen konservativen Regierung seine Asylpolitik verschärft. Unter anderem schickt Athen seit Jahresbeginn täglich 30 abgelehnte Asylbewerber in die Türkei zurück. Auch der Bau neuer geschlossener Lager für Migranten steht auf der Agenda. (tb)