WASHINGTON. Im Kampf um die US-Präsidentschaft hat Herausforderer Joe Biden (Demokraten) jüngsten Hochrechnungen und Prognosen zu Folge in den entscheidenden Staaten Wisconsin und Michigan leicht die Nase vorn.
In Michigan führte er laut dem Sender Fox News nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen mit 49,4 Prozent (2.518.923 Stimmen) vor dem amtierenden Präsidenten Donald Trump (Republikaner), der auf 49 Prozent (2.500.843 Stimmen) kam. Auf den Sieger von Michigan entfallen 16 Wahlmänner.
In Wisconsin zeichnete sich am Nachmittag unserer Zeit ein ähnliches Bild ab. Hier führte Biden nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen mit 49,6 Prozent (1.630.334 Stimmen) vor Trump, der bis dahin 48,9 Prozent (1.609.586 Stimmen) erzielen konnte. Auf Wisconsin entfallen zehn Wahlmänner.
Übrige Staaten würden Trump nicht reichen
Sollte sich Biden in den beiden Staaten durchsetzen, käme er auf insgesamt 264 Wahlmänner. In Nevada deutet auch alles auf einen Sieg Bidens hin. Hier könnte er sechs Wahlmänner für sich gewinnen und würde dann über die notwendigen 270 Wahlmännerstimmen für das Amt des US-Präsidenten verfügen.
Trump hingegen könnte bei Siegen in den noch offenen Staaten Alaska (drei Wahlmänner), Georgia (16), North Carolina (15) und Pennsylvania (20) auf maximal 264 Wahlmänner kommen und würde damit die notwendige Mehrheit von 270 Stimmen knapp verpassen.
Ein solches Kopf-an-Kopf-Rennen hatten viele Meinungsinstitute und Wahlbeobachter nicht erwartet. Viele Prognosen und Berichte hatten dagegen einen deutlichen Durchmarsch Bidens vorhergesagt. Nachdem sich mit dem Sieg Trumps in Florida ein knapperer Ausgang abzeichnete, hatte sich der amtierende Präsident bereits zum Sieger ausgerufen. „Wir haben die Wahl gewonnen“, sagte Trump.
Mit Blick auf die Verzögerungen in einigen Gliedstaaten sprach er von einem „Betrug am amerikanischen Wähler“ und kündigte an, den Supreme Court, das oberste Gericht, anzurufen, um die Auszählung von Briefwahl-Stimmen stoppen zu lassen. (krk)