WELLINGTON. Neuseelands Außenminister Winston Peters hat angekündigt, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan während eines Türkeibesuchs mit dessen Aussagen zum Terroranschlag von Christchurch und dem Ersten Weltkrieg zu konfrontieren. Erdogan hatte die Todesstrafe für den mutmaßlichen Attentäter gefordert und während einer Gedenkfeier an die Schlacht von Gallipoli im Ersten Weltkrieg neuseeländische und australische Soldaten verunglimpft, meldet die Nachrichtenagentur dpa.
Sollte Neuseeland den Terrorverdächtigen nicht bestrafen, werde die Türkei ihn „zahlen lassen“, sagte Erdogan bei einer Wahlkampfveranstaltung. Während der Kundgebung zeigte er wiederholt das Video des Anschlags. Das hatte bereits zuvor für Kritik gesorgt.
Australien bestellt türkischen Botschafter ein
Unterdessen bestellte Australien den türkischen Botschafter wegen der Äußerungen des türkischen Regierungschefs ein. Premierminister Scott Morrison warf Erdogan vor, die im Ersten Weltkrieg bei Gallipoli gefallenen australischen und neuseeländischen Soldaten „hochgradig beleidigt“ zu haben. Er lehnte eine Entschuldigung ab.
In der Schlacht von Gallipoli kämpften zwischen Februar 1915 und Januar 1916 an der Dardanellen-Meerenge türkische Truppen mit ihren deutschen Verbündeten gegen Briten, Australier, Neuseeländer und Franzosen. Die Türkei konnte sich behaupten und siegte, auch dank der deutschen Unterstützung. (ag)