DRESDEN. Das Flüchtlingsschiff Eleonore der Dresdener Organisation Mission Lifeline hat am Montag im Mittelmeer rund 100 Migranten aus Seenot gerettet. Bei ihnen handelt es sich größtenteils um Schwarzafrikaner. Der Kapitän des Bootes, Claus-Peter Reisch, bat die Bundesregierung um die Vermittlung eines Hafens gebeten, schrieb Mission Lifeline auf Twitter.
Unser Kapitän @ClausReisch und seine Crew konnten heute 31 Meilen vor der libyschen Küste etwa 100 Menschen aus Seenot retten. Claus-Peter Reisch bittet die Bundesregierung, um Vermittlung eines sicheren Hafens. https://t.co/EuDfEyHvbN
— MISSION LIFELINE (@SEENOTRETTUNG) August 26, 2019
Am Samstag war das Schiff von Mission Lifeline in See gestochen. Es fahre unter deutscher Flagge und sei Reisch übereignet worden. Um eine mögliche Anmeldung durch Mission Lifeline nicht zu gefährden, habe der T-Shirt-Hersteller „Human Blood“ das Schiff gekauft, berichtete der MDR. Im Mai war Reisch auf Malta zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden, weil er ein nicht ordnungsgemäß registriertes Schiff für Mission Lifeline gesteuert hatte.
Auch Sea-Eye ist wieder im Mittelmeer
Mission Lifeline beklagte, die Mannschaft der Eleonore sei bei ihrem Einsatz von der libyschen Küstenwache bedroht worden. Die Flüchtlingsorganisation warf der europäischen Grenzschutzagentur Frontex vor, gemeinsam mit Libyen die Migranten nach Afrika zu „verschleppen“.
Die EU-finanzierten Flüchtlingsentführer (sogenannte Libysche Küstenwache) haben die Crew der @MV_Eleonore bedroht. Diesmal konnten sie keine Menschen verschleppen, während sie gestern und heute mit Hilfe von @Frontex viele Menschen nach Libyen verschleppten. https://t.co/M8BkWe4bZv
— MISSION LIFELINE (@SEENOTRETTUNG) August 26, 2019
Unterdessen meldete auch Sea-Eye, daß ihr Schiff Alan Kurdi wieder ins Mittelmeer aufgebrochen sei. Laut der Berliner Flüchtlingsorganisation war es von Spanien aus wieder zu einem Einsatz gestartet und werde am Freitag vor libyschen Küste eintreffen. (ag)