PALERMO. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD) und Landesbischof in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, hat am Dienstag in Palermo einen Appell zur Seenotrettung veröffentlich. Unterstützt wird er dabei vom Bürgermeister der süditalienischen Stadt, Leoluca Orlando. Sie fordern, „daß Menschen, die im Mittelmeer gerettet werden, auf der Basis eines verläßlichen Mechanismus in Europa Orte finden, an denen sie sicher leben können“, sagte der EKD-Vorsitzende in einer Videobotschaft.
#Seenotrettung – Video-Tagebuch Tag 2 – EKD-Ratsvorsitzender @landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat während seines Sizilien-Besuchs auch @LeolucaOrlando1, Bürgermeister von Palermo, getroffen und mit ihm den #PalermoAppell veröffentlicht. #Europahilft https://t.co/YmMOsQJ83I
— Evangelische Kirche (@EKD) 4. Juni 2019
Dem Aufruf, der sich unter dem Hashtag „PalermoAppell“ in den sozialen Medien verbreitet, haben sich auch prominente Politiker angeschlossen. Zu den Unterstützern zählen unter anderem der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck, der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos).
#PalermoAppell der @EKD – Prominente für Seenotrettungs-Sofortprogramm: Europa muss das Sterben im Mittelmeer beenden. Nicht irgendwann, sondern in diesem Jahr. #Seenotrettung #Europahilft https://t.co/GHTVdiNG2d
— Sea-Watch (@seawatchcrew) 4. Juni 2019
Reker: Köln will sicherer Hafen sein
Habeck betonte, die Mitglieder der Flüchtlingsorganisationen wie Sea Watch, die die Migranten an Land bringen, seien keine Straftäter, sondern Helden. Die derzeitige Situation sei politisch nicht zu rechtfertigen.
Reker verlangte „noch in diesem Sommer eine schnelle, politische Lösung“. Viele Städte und Kommunen in Europa wollten sichere Häfen sein. In der Vergangenheit hatte sie gemeinsam mit den Oberbürgermeistern von Düsseldorf und Bonn bereits angeboten, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, um „ein Signal für Humanität, für das Recht auf Asyl und für die Integration Geflüchteter“ zu setzen. (ag)