BERLIN. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben den Iran für die Angriffe auf saudische Öl-Anlagen verantwortlich gemacht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson trafen sich am Rande des UN-Klimagipfels und verfassten eine gemeinsame Erklärung Richtung Teheran. „Für uns ist deutlich, daß der Iran die Verantwortung für diesen Angriff trägt. Es gibt keine andere plausible Erklärung“, heißt es darin.
Die volle Solidarität stünde nun Saudi-Arabien und seiner Bevölkerung zu. Die Angriffe hätten zwar in erster Linie Saudi-Arabien gegolten, beträfen aber alle Länder und steigerten das Risiko eines größeren Konflikts. Gemeinsame Fortschritte für regionale Stabilität und Sicherheit sowie eine politische Lösung für den anhaltenden Konflikt im Jemen seien nun notwendig.
Johnson hofft auf Trump
Die drei Regierungschefs bestärkten ihr Festhalten am 2015 abgeschlossenen Atomabkommen und forderten den Iran dazu auf, sich an die darin vereinbarten Verpflichtungen zu halten, die der Iran seit 2019 teilweise ausgesetzt hatte. Das Atomabkommen wurde zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Rußland, China und dem Iran unterzeichnet. 2018 trat US-Präsident Donald Trump von dem Abkommen zurück.
Die Angriffe auf die Öl-Anlagen fanden am 14. September in Abqaiq und Khurais in Saudi-Arabien statt. Der Iran weist jedoch jede Schuld von sich. Obwohl auch Johnson in der mit Frankreich und Deutschland herausgegebenen Erklärung das Einhalten des Atomabkommens gefordert hatte, sagte er am Abend des UN-Klimagipfels gegenüber dem Sender NBC, er hoffe, daß Trump einen „besseren Deal“ mit dem Iran aushandeln könne. (hr)