BERLIN. Der Chef des Bundeswehrverbands, André Wüstner, hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eine fehlende Strategie im Einsatz gegen die Terrormilitz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen. „Im Auswärtigen Amt scheint man nicht zu wissen, ob und wie man sich weiterhin in der Region engagieren will“, sagte er der Bild-Zeitung.
Derzeit ist noch unklar, ob die Bundesregierung das Mandat für den Kampf gegen den IS, das im Herbst ausläuft, verlängern wird. „Die Truppe, unsere Partner sowie Verbündete benötigen nun schnellstens Klarheit, ob und wie es weitergeht. Die späte Diskussion um unser zukünftiges militärisches Engagement erweckt den Eindruck, daß es an einer Strategie für die Region fehlt“, kritisierte Wüstner. Zuvor hatte sich Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) für eine Verlängerung des Mandats ausgesprochen.
Bundeswehr ist in Jordanien und Irak stationiert
Aus der SPD waren zuletzt Stimmen gegen eine Fortsetzung des Einsatzes laut geworden. So hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich für ein Ende des militärischen Engagements plädiert.
Seit rund zwei Jahren beteiligt sich Deutschland am internationalen Bündnis gegen den IS. Tornados der Luftwaffe sind zur Luftaufklärung in Jordanien stationiert. Zudem bildet die Bundeswehr irakische Sicherheitskräfte vor Ort aus. Unterdessen hat Deutschland erstmals vier Kinder von IS-Anhängern aufgenommen. Sie sollen ihren Angehörigen übergeben werden, nachdem sie sich zuvor in Nordsyrien aufgehalten hatten. (ag)