DAMASKUS. Die US-Luftwaffe hat Pro-Assad-Truppen im Osten Syriens angegriffen und nach eigenen Angaben bis zu 100 Kämpfer getötet. Einer Mitteilung der US-Streitkräfte zufolge sei der Angriff „defensiver Natur“ gewesen. Die rund 500 „Pro-Regime-Truppen“ hätten ein Hauptquartier der „Demokratischen Kräfte Syriens“ angegriffen, in dem sich auch Berater der US-Armee aufgehalten hätten.
Der defensive Charakter des Bombardements habe sich auch dadurch gezeigt, daß die mit Präsident Bashar el-Assad verbündeten Truppen nicht mehr unter Beschuß genommen wurden, nachdem sie den Euphrat in westlicher Richtung überquert hatten, hieß es. Die USA betrachten das Gebiet östlich des Euphrats als ein Territorium, in dem Washingtons Verbündete operieren dürfen und verlangen von den Regierungsstreitkräften, westlich des Flusses zu bleiben.
Rußland: Amerikaner wollen Syrien spalten
Damaskus wertet die Präsenz von US-Truppen auf seinem Gebiet hingegen als Aggression und Verletzung seiner Souveränität. Die syrische Nachrichtenagentur Sana hat unterdessen den Angriff bestätigt. Ziel seien mit der Assad-Regierung verbündete Stammeskämpfer in Khusham gewesen, einer Stadt in der ölreichen Deir el-Zour-Provinz.
In Moskau glaubt man, daß die Amerikaner das Ziel verfolgen, Syrien aufzuspalten. „Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Amerikaner dabei sind, das Land zu teilen“, sagte Außenminister Sergej Lawrow laut einem Bericht von Russia Today.
Die Amerikaner hätten „ihre Zusicherung an uns widerrufen, daß das einzige Ziel ihrer Präsenz in Syrien war, den Islamischen Staat zu besiegen. Nun sagen sie , daß sie ihre Präsenz so lange aufrechterhalten, bis ein Prozeß hin zu einer politischen Lösung in Gang gesetzt wurde, der in einen Regimewechsel mündet.“ (tb)