INDIANAPOLIS. Ein Lehrer im US-Bundesstaat Indiana kämpft nach einem Streit um die Anrede transsexueller Schüler um seinen Job. Die Brownsburg Community School hatte im vergangenen Jahr ihre Richtlinien zu transgeschlechtlichen Schülern geändert. Seitdem müssen Lehrer die Schüler mit dem von diesen bevorzugten Namen und Personalpronomen anreden.
Bereits damals habe der Orchesterlehrer John Kluge der Schule mitgeteilt, daß er dies aus religiösen Gründen nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könne, berichtete der Indianapolis Star. „Ich will nicht dazu gezwungen werden, etwas auf eine Art und Weise zu sagen, von dem ich glaube, daß es die Schüler zu etwas ermutigt, was gefährlich ist“, zitierte das Blatt Kluge.
Kompromißlösung scheiterte
Zwischenzeitlich habe er eine Kompromißlösung mit der Schule aushandeln könne. Diese besagte, daß er Schüler fortan nur mit dem Nachnamen anreden würde. Im Februar habe ihm die Schulleitung aber mitgeteilt, daß er in Zukunft die Schüler wieder mit dem Vornamen ansprechen müsse. Anderenfalls werde das Arbeitsverhältnis aufgelöst.
Daraufhin reichte Kluge eine provisorische Kündigung ein, die am 29. Mai wirksam werden sollte. Am 25. Mai bat Kluge aber um die Rücknahme der Kündigung. Ihm wurde daraufhin mitgeteilt, daß der Direktor die Stelle bereits neu ausgeschrieben habe. Kluge war vier Jahre lang Lehrer an der Schule, die rund 33 Kilometer nordwestlich der Bundeshauptstadt Indianapolis liegt.
Nach Informationen des Indianapolis Star plant Kluge, am 11. Juni an einem Treffen des Schulausschusses teilzunehmen, um dort für seine Weiterbeschäftigung zu kämpfen. Inzwischen hat der Lehrer auch Verbündete. Das „Indiana Family Institute“ setzt sich für ihn ein und hat die Bewohner des Bundesstaates dazu aufgerufen, die Mitglieder des Schulausschusses mit E-Mails zu bombardieren, die für Kluges Wiedereinsetzung werben. (tb)