MÜNCHEN. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, hat die Arbeit von Flüchtlingsorganisationen im Mittelmeer gelobt. „Ich habe Hochachtung vor den Menschen, die als Seenotretter einen Beitrag leisten, den Schwächsten zu helfen. Gewiß würde Jesus Christus nicht untätig zusehen, wenn jemand ertrinkt. Jesus würde helfen“, schreibt Marx in einem Beitrag für die Bild-Zeitung.
Der Erzbischof von München und Freising begründet seine Unterstützung für Organisationen wie Mission „Lifeline“ auch mit dem Appell von Papst Franziskus. Dieser hatte davor gewarnt, das Mittelmeer dürfe nicht zum „Friedhof für Migranten“ werden. Die Worte des Oberhaupts der Katholischen Kirche seien für ihn „auch ein persönlicher Handlungsauftrag“. Deshalb unterstütze er die Seenotrettung.
Fluchtursachen sollen vor Ort bekämpft werden
Zugleich betonte Marx, die Fluchtursachen müßten in den Herkunftsländern bekämpft werden. Dazu rief er die internationale Gemeinschaft auf, insbesondere die Europäische Union und die Bundesregierung.
Aber so lange das nicht wirksam geschehe, sei Barmherzigkeit der Auftrag der Christen. „Ein christliches Bekenntnis, das der Katastrophe, die tagtäglich auf dem Mittelmeer geschieht, tatenlos zuschaut, ist nicht glaubwürdig“, mahnt Marx.