GENF. Auf der Mittelmeerroute nach Italien sind im Vergleich zum Vorjahr weniger Einwanderer ertrunken. 1.068 Personen starben in den ersten sechs Monaten des Jahres bei der Überfahrt, meldete die Internationale Organisation für Migration. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 2.162 Menschen gewesen.
Auf der Route nach Spanien ließen 292 Menschen ihr Leben. Damit hat sich die Zahl der Toten an der spanischen Küste – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – mehr als vervierfacht. Für Griechenland meldete die UN-Organisation 45 Tote (plus 21 Prozent). Insgesamt ertranken von Januar bis Juni des Jahres 1.405 Menschen auf dem Mittelmeer (minus 38 Prozent).
Schlepper peilen vermehrt Spanien und Griechenland an
Vor der lybischen Küste hatten in der vergangenen Woche 218 Menschen ihr Leben verloren. Am Freitag sank ein Boot mit 104 Insassen und am Sonntag ertranken bei einem zweiten Vorfall mindestens 114 Menschen, darunter zwanzig Frauen und zwei Kinder.
Schlepper und Einwanderer setzten vermehrt nach Spanien und Griechenland über anstatt nach Italien. Von insgesamt 45.089 registrierten Migranten über das Mittelmeer reiste ein Drittel nach Spanien, 29 Prozent nach Griechenland und 36 Prozent nach Italien. Im Vorjahreszeitraum hatten sich die meisten Einwanderer noch auf den Weg nach Italien gemacht (84 Prozent) und eine Minderheit nach Griechenland (neun Prozent) sowie Spanien (sieben Prozent). (eli)