BERLIN. Rund zwei Wochen nach dem Verfassungsreferendum in der Türkei hat der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek (AKP) um deutsche Wirtschaftshilfen geworben. „Ich denke, daß die Zeit kommen muß, zu einer Normalität der Beziehungen zurückzukehren“, sagte Şimşek, der auch Vize-Regierungschef ist, der Bild-Zeitung.
Beim Treffen der G-20-Finanzminister in Washington sei bereits wieder über Möglichkeiten diskutiert worden, der angeschlagenen türkischen Wirtschaft auf die Beine zu helfen. „Dafür brauchen wir Deutschland“, meinte Şimşek.
Wirtschaftswachstum stark abgeschwächt
Das rasante Wirtschaftswachstum in der Türkei war zuletzt stark abgeschwächt. Die politischen Turbulenzen nach dem gescheiterten Militärputsch im Juli 2016 sorgten bei Investoren für Unsicherheiten. Zudem brach der Tourismus unter anderem aufgrund der hohen Terrorgefahr ein. Die Branche machte früher rund fünf Prozent des Bruttoinlandprodukts aus.
Kritik kam vom türkischstämmigen Grünen-Politiker Özcan Mutlu. „Wie wäre es mit FreeDeniz“, fragte er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Damit bezog er sich auf den seit 71 Tagen eingesperrten Welt-Journalisten Deniz Yücel. Überdies droht die EU, die EU-Beitrittsverhandlungen nach der Einführung des Präsidialsystems abzubrechen. (ls)