WASHINGTON. Der Pressesprecher von US-Präsident Donald Trump, Sean Spicer, hat mit einem Hitler-Vergleich für Empörung gesorgt. Mit Bezug auf den amerikanischen Vorwurf, der syrische Präsident Baschar al-Assad habe Giftgas gegen sein Volk eingesetzt, sagte Spicer während einer Pressekonferenz am Dienstag: „Nicht einmal jemand so Verachtenswertes wie Hitler ist so tief herabgesunken, chemische Waffen einzusetzen.“
Auf Nachfrage erklärte er, Hitler habe das „Gas nicht auf dieselbe Art und Weise gegen sein Volk eingesetzt wie Assad“. Als ihn Journalisten an die Judenvernichtung erinnerten, bedankte sich Spicer für den Hinweis, rang sichtlich nach Worten und sagte, es sei wahr, Hitler habe die Juden in das „Holocaust-Zentrum“ gebracht.
Spicer entschuldigt sich
Im Anschluß an die Pressekonferenz veröffentlichte Spicer eine Erklärung. „Ich habe auf keinen Fall versucht, die schreckliche Natur des Holocausts zu schmälern“, heißt es darin. Es sei ihm vielmehr darum gegangen, die Taktik Assads herauszustellen, chemische Kampfstoffe aus Flugzeugen über der Bevölkerung abzuwerfen. Später entschuldigte er sich auf CNN für seinen „unangemessenen und unsensiblen Bezug auf den Holocaust, für den es keinen Vergleich gibt“.
In den sozialen Netzwerken übergossen Nutzer Spicer mit Häme und Spott: „Sean Spicer hat gerade Gaskammern Holocaust-Zentren genannt. Dann nehme ich mal an, Guantanamo war eine interkulturelle Einrichtung“, schrieb einer. Der jüdischstämmige Journalist, John Podhoretz, der unter anderem für die New York Post und das Wall Street Journal publiziert, schrieb auf Twitter: „Sean Spicer ist kein Holocaustleugner oder Antisemit oder irgendwas Böses. Er ist einfach nur ein geschwätziger Idiot.“ (tb)